Kaufmann sucht einen Referenten, der Pressesprecher ist gefunden.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Kleineres Stühlerücken in der Chefetage des Rathauses: Zwei wichtige Positionen im direkten Umfeld des Oberbürgermeisters werden nach der Sommerpause neu besetzt.

 

Schon länger ausgemacht ist der hausinterne Wechsel der Pressesprecherin Undine Thiel. Sie betreut jetzt das Integrationsbüro, das im Amt für Jugend, Familie und Soziales angesiedelt ist und von Gabriele Schmauder geleitet wird. Hier wird sich die langjährige Rathaussprecherin, die einst vom früheren Oberbürgermeister Bernhard Schuler berufen worden war, um besondere Integrationsprojekte kümmern.

Jüngerer Journalist

Bis ihr Nachfolger seinen Dienst antritt, betreut Undine Thiel die Pressearbeit der Stadt weiterhin. Den neuen Sprecher will Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) nach den Ferien vorstellen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen jüngeren Journalisten, der derzeit noch für die Öffentlichkeitsarbeit einer anderen Behörde zuständig ist.

Darüber hinaus sucht Kaufmann einen neuen persönlichen Referenten. Der Amtsinhaber Peter Herrle wechselt in leitender Position ins Dezernat des Baubürgermeisters Klaus Brenner. Herrle war zur rechten Hand des damaligen Oberbürgermeister Bernhard Schuler aufgerückt, nachdem dessen persönliche Referentin Susanne Widmaier im November 2013 als Erste Beigeordnete nach Weil der Stadt gegangen war und mittlerweile Bürgermeisterin in Rutesheim ist.

Guter Draht nötig

Der erfahrene Verwaltungsmann gilt als kompetent und engagiert. Doch wie aus dem Rathaus zu hören ist, fanden Kaufmann, der momentan im Urlaub ist, und Herrle keinen persönlichen Draht zueinander. Und dass ein enges Verhältnis zum Dienstherrn nötig ist, liest sich allein schon aus der Stellenausschreibung heraus.

Demnach muss der persönliche Referent dem Oberbürgermeister in allen Bereichen direkt zuarbeiten, dessen Korrespondenzen betreuen, die wöchentlichen Dezernentenrunden und Bürgersprechstunden vorbereiten und sich um besonders brisante Themen kümmern.

Außerdem ist der „Persönliche“ oft mit dem OB unterwegs, muss auch jenseits der üblichen Bürostunden im Einsatz sein und seinen Chef in wichtigen Dingen beraten. Das erfordert, so steht es in der Ausschreibung, „politisches Gespür, sicheres Auftreten sowie ausgeprägte schriftliche und mündliche Kommunikationsfähigkeit“.

Unterschiedliche Reaktionen

Weiterhin auf der Erwartungsliste des Oberbürgermeisters an seinen engsten Mitarbeiter: „Selbstständiges, strukturiertes und eigenverantwortliches Arbeiten, ausgeprägte Fähigkeit zur konstruktiven Zusammenarbeit und ein hohes Maß an zeitlicher Flexibilität.“

Im Gemeinderat werden die Personalien unterschiedlich bewertet. Die CDU zeigt im Sommergespräch mit unserer Zeitung Verständnis dafür, dass sich Kaufmann seine engsten Mitarbeiter selbst aussuchen möchte. Die Freien Wähler hingegen wollen nicht ausschließen, dass diese und andere Wechsel mit dem Betriebsklima im Rathaus zu tun haben könnten. Die SPD wiederum hält es für naheliegend, dass der OB solche Schlüsselpositionen neu besetzt. Das Interview erscheint am Samstag.