Mit verschiedenen Projekten strebt die Stadt Leonberg an, die Bürger zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen. Zum einen soll es mehr Radwege geben. Zum anderen werden Aktionen gestartet, etwa mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.

Leonberg - Leonberg hat sich auf den Weg gemacht, Radstadt zu werden. Doch damit alles reibungslos läuft, müssen die Verantwortlichen noch kräftig in die Pedale treten. Das zeigt der Sachstandsbericht zum Mobilitäts- und Radverkehrskonzept.

 

Zunächst: die Leonberger lieben ihre Zweiräder. „2013 erradelten 375 Leonberger in 27 Teams insgesamt 62 847 Kilometer. Damit wurden alle bisherigen Rekorde übertroffen“, berichtet Andrea Wexel, beim Stadtplanungsamt fürs Radfahren zuständig, von den Ergebnissen der Aktion Stadtradeln. 20 Tage lang waren die Teilnehmer im vergangenen Juli aufs Rad umgestiegen und hatten damit 2072 Kilogramm Kohlendioxid eingespart. In diesem Jahr gibt es dieses Radl-Spektakel erneut, diesmal vom 6. bis 26. Juli. Zudem will die Stadt an diesem Montag Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ in Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) vorstellen.

Im vergangenen Jahr verabschiedete der Gemeinderat das Radverkehrskonzept. Dieses umfasst vier Bereiche: öffentlicher Personennahverkehr, Radverkehrskonzept und Fußgängerverkehr, Bewusstseinsbildung sowie Mobilitätsmanagement. Zum letzten Bereich gehört die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“. Sie soll aber nicht die einzige Anstrengung bleiben, mehr Arbeitnehmer dazu zu motivieren, für den Arbeitsweg auf das Auto zu verzichten. „Es ist angedacht, ein Pedelec-Verleihsystem auf den Weg zu bringen mit Unternehmen, die sehr viele Mitarbeiter haben“, berichtet Wexel. Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden. Die Vorteile lägen auf der Hand: Arbeitnehmer, die regelmäßig in die Pedale treten, seien seltener krank und gleichzeitig leistungsfähiger.

Weniger erfolgreich ist das Projekt „Schulradler“ verlaufen. Hier gab es im September 2012 den bisher einzigen Versuch von Fünftklässlern, in Begleitung von zwei Erwachsenen vom Haldengebiet zur Ostertag-Realschule zu fahren. Im Radstadt-Jahr werde es aber Wexel zufolge einen neuen Versuch geben, die Schulradler zu etablieren.

Verbesserungen soll es auch am Radwegenetz geben. So soll in der Römerstraße, in der gerade in Höhe des neuen Kauflands gebaut wird, der Radstreifen vom Baumarkt-Kreisel bis zur Marienstraße verlängert werden. Auch auf der Nordseite wird ein Radweg angelegt.

Bereits markiert ist ein Schutzstreifen auf der Hauptstraße in Warmbronn. Gleiches soll noch in diesem Jahr auf der Rutesheimer Straße geschehen. Auf der Leonberger Straße werden die wechselseitigen Markierungen aufgehoben und der Schutzstreifen nur noch auf der Ostseite geführt. Die Grabenstraße ist nicht nur bei den Autofahrern ein Brennpunkt. Im Zuge der Sanierung wird auf jeder Fahrbahnseite auch ein Radstreifen eingerichtet. Damit sollen die verschiedenen Radwege, die hier aufeinandertreffen, gut und vor allem verkehrssicher miteinander verbunden werden. Das nächste Projekt, das jetzt ansteht, sind die Fahrradboxen am S-Bahnhof. Sie sind bereits bestellt. Andrea Wexel nimmt Anfragen entgegen, wenn jemand für 3,50 Euro pro Monat eine der Boxen mieten will (Telefonnummer 0 71 52 / 9 90 34 21.