In der Weihnachtszeit ist die Spendenbereitschaft groß. Viele sind dankbar, das Jahr gut überstanden zu haben, und bedenken dabei auch die, denen es weniger gut ergangen ist.

Leonberg/Rutesheim - Weihnachten – das Fest der Familie und der Liebe. Da werden an Heilig Abend gemeinsam die Geschenke ausgepackt und am ersten Feiertag der Weihnachtsbraten verspeist. Doch zum Advent gehört auch die Hilfe für andere, denen es nicht gut geht. Der Dezember ist die Spendenzeit des Jahres.

 

„An Weihnachten geht es um mehr als den Konsum. Es geht darum, Liebe weiterzuverschenken“, sagt der Pfarrer der Leonberger Stadtkirche, Matthias Krack. Seinen Ausgangspunkt habe die Spendenbereitschaft im Sinn der ursprünglichen Weihnacht. Gott habe seinen Sohn geschenkt und damit seine Liebe, die in die Welt hineinwirken soll.

Besonders in der dunklen und kalten Jahreszeit, wenn die Menschen sich mehr auf sich selbst besinnen, sei das zu spüren. „Da ist auch ein großes Stück Dankbarkeit dabei, dass man das Jahr wieder gut überstanden hat. Man möchte, dass es auch den anderen Menschen gut geht“, meint Krack. Deshalb sei es nur verständlich, dass viele gemeinnützigen Vereine und Hilfsorganisationen gerade in dieser Zeit Geld- und Sachspenden sammeln. „Das Ganze hat auch eine Stellvertreterfunktion“, sagt der Stadtpfarrer. Nicht jeder könne nach Afrika gehen und dort Menschen in Not helfen. Stattdessen werde dies aber fachlich geschulten Helfern ermöglicht.

Auch in Leonberg und Rutesheim wurde fleißig für Hilfsprojekte gesammelt. So füllten die Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) Weihnachtspäckchen – und davon sogar jede Menge: 87 Päckchen kamen zusammen. 28 davon gingen an die Initiative Lillebror, die sich für Kinder aus sozial schwachen Familien zwischen Vaihingen/Enz und Münsingen einsetzt. 59 Geschenkkartons übergab die Schülermitverwaltung an die Leonberger Tafel. Die Päckchen waren gefüllt mit Süßigkeiten, Schulmaterial, Buntstiften und Spielsachen. Die Weihnachtspäckchenaktion fand bereits zum vierten Mal am ASG statt.

In Rutesheim sieht die örtliche Postagentur wie ein gut bestückter Lebensmittel-Discounter aus. In allen Ecken türmen sich Kartons und Kisten mit verschiedenen Konserven, Teigwaren, Mehl, Zucker, Öl, Süßigkeiten, aber auch Windeln und Hygieneartikeln. Die Inhaberin Petra Oberst hat nicht das Sortiment gewechselt, aber sie hatte eine Idee, die bei der Kundschaft auf große Zustimmung gestoßen ist. „Im Trubel um Weihnachten wird schnell vergessen, dass es auch Menschen gibt, mit denen es das Schicksal nicht so gut meint und die auf Unterstützung angewiesen sind, wie sie die Leonberger Tafel bietet“, sagt Oberst.

Sie selbst kauft einmal im Monat groß ein, bringt den Einkauf aber nicht nach Hause, sondern direkt in den Tafel-Laden. So sei die Idee entstanden, auch die Kundschaft als Spender für die Tafel zu gewinnen. Mehr als 50 Kunden, auch örtliche Ladeninhaber sowie die Zahnärzte haben mitgemacht, sodass Waren in Wert von geschätzt 1500 Euro zusammengekommen sind. Die haben Mitarbeiter und Ehrenamtliche des Tafel-Ladens gestern abgeholt. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man sieht, wie Menschen sich großzügig für andere Menschen einsetzen“, sagt Petra Oberst und ist stolz auf ihre Kundschaft.

Ein gutes Gefühl hatte gestern auch Gisela Ringeis vom Vorstand des CDU-Ortsverbandes Leonberg. Der hat auf dem jüngsten Nikolausmarkt bei einer Tombola 3400 Euro eingenommen. Die hat Ringeis zusammen mit Oberbürgermeister Bernhard Schuler an Kristin Kuhl, der Vorsitzenden des Fördervereins Hospiz, übergeben.

Schuler und Kuhl nutzten die Gelegenheit, den großen Einsatz von Gisela Ringeis zu würdigen, als treibende Kraft in der Organisation für die Tombola. Zudem dankte der Oberbürgermeister den Ehrenamtlichen, die den Stand auf dem Nikolausmarkt aufbauen, den Unternehmen, die die Tombolapreise stiften und nicht zuletzt den Bürgern, die die Lose kaufen. In den vergangenen 13 Jahren konnten mit dieser Tombola weit mehr als 40 000 Euro für das Hospiz gesammelt werden.