Durch den Ausbau und den Zusammenschluss der Bundesstraße 295 und der Bundesstraße 464 erhöht sich das Verkehrsaufkommen – das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Autobahnanschlusses.

Leonberg - Was lange währt, muss nicht automatisch gut sein. Das befürchten der Leonberger Gemeinderat und die Stadtverwaltung beim Thema Lückenschluss zwischen der Bundesstraße  295 und der Bundesstraße 464 bei Renningen. In Leonberg sieht man mit Sorge, dass das hohe Verkehrsaufkommen auf den beiden ausgebauten Straßen in Zukunft den Westanschluss an der Autobahn 8 lahmlegen könnte. Vor allem auf dem Stück der B 295 zwischen dem Westanschluss und der Abzweigung Warmbronn nimmt der Verkehr laut den Prognosen stark zu.

 

Hat eine Analyse aus dem Jahr 2011 hier knapp 30 000 Autos am Tag ausgemacht, so wird 2020 auf diesem Abschnitt mit fast 50 000 Autos täglich gerechnet. Das führt dazu, dass selbst das Stuttgarter Regierungspräsidium, das die Planungen für den Lückenschluss stellvertretend für Land und Bund überwacht, zu dem Schluss kommt, dass die Leistungsfähigkeit des Westanschlusses dann lediglich noch die Stufe D aufweisen wird – was gerade noch ausreichend bedeutet.

„Das können wir so nicht hinnehmen, da werden Vorschriften außer Acht gelassen, denn bei mehr als 30 000 Autos reicht eine dreistreifige Straße nicht aus“, hat der FDP-Fraktionsvorsitzende Dieter Maurmaier sowohl im Planungsausschuss als auch in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates deutlich gemacht. So war es nicht verwunderlich, dass sich sowohl der Ausschuss als auch der Gemeinderat hinter seinen Antrag gestellt haben. Der besagt, dass Leonberg den Plänen für den Lückenschluss nur unter der Maßgabe zustimmt, dass im weiteren Verfahren Lösungen hermüssen, die die Leistung der B 295 insgesamt und insbesondere beim Knotenpunkt mit dem Westanschluss erhöhen.

Der sogenannte Lückenschluss wird die Bundesstraßen künftig südlich von Renningen miteinander verknüpfen – denn die B 464 wird von Magstadt kommend ausgebaut. Als Folge wird die B 295 von ihrem Knotenpunkt mit der 464 an auf einer Länge von 1200 Metern dreistreifig ausgebaut. „Das ist eine einzige Fehlplanung, da wird bewusst eine Bremse eingebaut, die die Autos bis zum Westanschluss aufstaut“, zeigte sich auch Dieter Vestner von den Freien Wählern unzufrieden.

Wie lange schon geplant wird, verdeutlicht auch, dass jetzt die Planvariante „10b“ verwirklicht werden soll, die eine von rund einem Dutzend ist, die in den vergangenen Jahren von den Planern und Politikern durchdacht wurden. Die Magstadter Straße in Renningen soll nun entgegen früherer Vorschläge doch an das Straßennetz angeschlossen werden. Der Bau einer Südrandstraße in Richtung Weil der Stadt ist ebenso Teil der Pläne wie die Einmündung der Kreisstraße aus Warmbronn auf die Bundesstraße 295 in beide Richtungen. Mit dieser geplanten Anbindung der Straße aus Warmbronn ist man in Leonberg hochzufrieden. „Sie macht es schwer, aus dem Schwarzwald über Warmbronn nach Stuttgart zu schleichen“, beschreibt der Leonberger Oberbürgermeister Bernhard Schuler die gefundene Lösung.

Die Straße nach Warmbronn wird in Zukunft über ein Brückenbauwerk über die B 295 bis zum geplanten Kreisverkehr in der Magstadter Straße in Renningen verlaufen. Von diesem Kreisverkehr weiter in Richtung Weil der Stadt kann die Straße nur geführt werden, wenn die von Renningen projektierte Südrandstraße bis zum jetzigen Kreisverkehr im Gewerbegebiet beim Kindelberg verwirklicht wird. Mit zwei parallelen Rampen von der B 295 zur Kreisstraße nach Warmbronn können zukünftig die Autos von Renningen und Warmbronn auf die B 295 in Richtung Leonberg und umgekehrt geleitet werden.