Die Stadt Leonberg bietet in den Sommerferien 155 Kurse für Kinder und Jugendliche an. So wird die schulfreie Zeit garantiert nicht langweilig. Bei einigen Angeboten gibt es noch freie Plätze.

Leonberg - Wer von euch ist denn nicht aus Leonberg?“, fragt Bernhard Schuler. Von den 14 kleinen Judokas in der Turnhalle heben fünf die Hand. „Na woher kommst du dann?“, fragt der Oberbürgermeister weiter. „Aus Höfingen“, antwortet ein Junge. Tatsächlich kommen nur zwei Jungen nicht aus der Großen Kreisstadt. Einer stammt aus Rutesheim, ein anderer aus Bayern. Er besucht seinen Onkel in Leonberg. „Wir haben hin und wieder Kinder aus ganz anderen Ecken in unseren Ferienkursen“, berichtet Schuler. Denn wer Oma und Opa oder andere Verwandte besucht, möchte in der schulfreien Zeit trotzdem was erleben.

 

155 Kurse in sechs Wochen

So kommen 21 der 726 Kinder, die am Ferienprogramm teilnehmen, nicht aus Leonberg und der direkten Umgebung. Insgesamt 155 Kurse werden von 99 Kursleitern angeboten. Das reicht von Sport über künstlerisches Gestalten, Koch- und Computer-Kurse bis hin zu Erlebnissen in der Natur und Ausflügen, etwa an den Schluchsee. „Das Angebot ist wieder sehr vielfältig“, lobt der OB und beklatscht die Vorführung der Judo-Kinder. Die haben seit Montag einiges bei der Trainerin Nicole Ufniarz von der JG Leonberg/Eltingen gelernt. Sie zeigen, wie man richtig fällt, demonstrieren Würfe oder robben über die Matte.

Die Kinder sind stolz auf das Erlernte

In einem anderen Raum der Georgii-Halle klimpert es rhythmisch. In langen Röcken und mit dünnen Tüchern in der Hand versuchen sich vier Mädchen im Alter von sieben bis neun Jahren im Bauchtanz. Um die Hüften haben sie Tücher gebunden, an denen jede Menge Plättchen aus Metall hängen. Ein Hüftschwung, und es klimpert zur orientalischen Musik. „Das macht viel Spaß, ist aber auch ganz schön anstrengend“, sagt die siebenjährige Eva. Die Sachen haben die Kinder selbst mitgebracht. „Ich habe das vorher schon mal gemacht“, erklärt das Mädchen, das jetzt in die zweite Klasse kommt. Sie freut sich ganz besonders, bei einer Vorführung zu zeigen, was sie in einer Woche gelernt hat.

Was der zwölf Jahre alte Max täglich in seinem Ferienkurs gelernt hat, das erfahren seine Eltern jeden Abend. Dann dürfen sie es nämlich essen. Er belegt er das Angebot „Exotische Küche kinderleicht“, das in der Schulküche der Schellingschule stattfindet. „Ich koche sehr gern“, sagt Max und reicht dem Oberbürgermeister ein Glas mit Salpicon, einer erfrischenden Fruchtschale mit Eis. „Mit den Kursen sind die Ferien nicht so langweilig“, meint der Zwölfjährige. Die Kinder hätten so auch die Möglichkeit, Dinge einfach mal auszuprobieren, für die sie sonst keine Gelegenheit haben, meint der OB. Das Ferienprogramm wird in der Stadtverwaltung jedes Jahr von den Auszubildenden auf die Beine gestellt. „Sie sagen dann oft, das sei die beste Station ihrer Ausbildung gewesen“, berichtet Bernhard Schuler.