Schweren Herzens sagen die Organisatoren den Leonberger Citylauf 2020 ab. Termin wäre am 27. Juni gewesen.

Leonberg - Nun hat die Corona-Pandemie auch den Citylauf erfasst. Schweren Herzens haben wir uns entschlossen, ihn dieses Jahr abzusagen, zumal nun auch noch die politische Entscheidung getroffen wurde, große Veranstaltungen bis Ende August zu verbieten.“ Mit diesen Worten beginnt das Schreiben, mit dem das Organisationsteam des Leonberger Citylaufs in den vergangenen Tagen die Sponsoren der Veranstaltung über die Absage informiert hat.

 

Die Gesundheit geht vor

Die Entscheidung dazu hatten Eberhard Trinkner und seine Mitstreiter aber schon vor dem offiziellen Verbot von Großveranstaltungen getroffen – per Video-Chat. „Zu den Zielen unseres Vereins gehört, die Fitness und Gesundheit zu unterstützen. Da kann man keine Massenveranstaltung in solch einer Zeit abhalten“, sagt Trinkner über den Förderverein Laufsport Leonberg, der den Citylauf veranstaltet. „Mehrere hundert Läufer und Läuferinnen dicht gedrängt hinter der Startlinie oder bei der Hocketse auf dem zentralen Veranstaltungsgelände, viele Zuschauer am Straßenrand und bei der Siegerehrung – das wäre ohnehin das falsche Zeichen in Zeiten dieser Pandemie gewesen.“

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Eine Verschiebung, etwa auf den Herbst, kam für die Organisatoren indes nicht in Frage. „Wir sind eine Abendveranstaltung. Im September ist es um 20 Uhr schon wieder dunkel“, sagt Trinkner. Für einen Lauf am Tage gebe es wohl nicht die nötigen Zustimmungen zu Streckensperrung in der Stadt. „Wir wollen auch nicht mit anderen Veranstaltern ins Gehege kommen.“

Verzicht auf Sponsorengelder

Ob die Finanzierung einer solchen Veranstaltung klappen würde, ist auch fraglich. Einige der Förderer hätten wegen der Corona-Pandemie bereits Kurzarbeit beantragt. Die zugesagten Sponsorengelder könnten die Unternehmen jetzt besser gebrauchen. „Trotz der bestehenden Verträge können wir ja auch keine Werbung mehr machen für sie“, meint Eberhard Trinkner.

Am Samstag, 27. Juni, hätte der 11. Citylauf stattfinden sollen. Der ist nun erst einmal auf das Jahr 2021 verschoben. Die Homepage war bereits gestaltet, auch Veranstaltungsflyer waren schon gedruckt. „Das kostet uns knapp 2000 Euro. Aber wir haben für solche Eventualitäten etwas zurückgelegt“, berichtet der Citylauf-Organisator.

Leo-Team-Cup soll 2021 starten

Eberhard Trinkner Foto: Andreas Gorr
Neben den bewährten 5- und 10-Kilometer-Läufen für Erwachsene sowie dem Schüler- und Bambini-Lauf für Kinder war in diesem Jahr eine Neuerung geplant. Gemeinsam mit den Veranstaltern des Warmbronner Waldmeisterlaufs war ein „Leo-Team-Cup“ ins Leben gerufen worden – eine gemeinsame Mannschaftswertung für beide Rennen. Doch der „Leo-Team-Cup“ hatte sich bereits mit der Absage des Waldmeisterlaufs erledigt. Auch hier war bereits Geld in Werbung geflossen. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, versichert Eberhard Trinkner. Gemeinsam wolle man im nächsten Jahr einen weiteren Anlauf für das neue Wertungsformat nehmen.

„Endlich vorbei“-Lauf im Herbst möglich

Die jetzt frei gewordene Zeit werde das Organisationsteam außerdem nutzen, um weiter am Citylauf zu feilen und die Veranstaltung zu verbessern. Und falls es die Bedingungen erlauben, könne man sich eine Alternativveranstaltung im Herbst vorstellen. „Ein ‚Endlich vorbei’-Event. Ideen haben wir einige“, sagt Eberhard Trinkner. Das wäre aber dann kein Citylauf durch die Leonberger Innenstadt. „Vielleicht etwas auf der grünen Wiese“, meint er.

Der Chef-Organisator ist selbst passionierter Läufer. „Was mir derzeit im Wald begegnet, ist sensationell. Bei den vielen Läufern muss ja fast Slalom laufen“, sagt Trinkner und lacht. Geschlossene Fitnessstudios, Homeoffice und Selbstisolation haben zu einem wahren Ansturm von Läufern und Radfahrern in Wald und Flur geführt. Beste Voraussetzungen also für einen neuen Teilnehmerrekord beim Citylauf 2021? Der wäre dann am 26. Juni.