Bei Pferdeschau und Gespannwettbewerb im Reiterstadion gibt es fast nur erste Preise

Leonberg - Ein paar hundert Zuschauer, die ungewohnte Geräuschkulisse vom Vergnügungspark – da kann es schon mal sein, dass der eine oder andere Vierbeiner nervös wird und nicht ganz so will, wie er es eigentlich sollte. Doch selbst wenn es den Anschein hat, als würde er gleich ausbrechen, die Männer in der Mitte des Reiterstadions bewahren die Ruhe. Kein Wunder. Die Preisrichter sind alte Hasen. So wie Peter Bort. Der Vorsitzende des Pferdesportkreises Böblingen ist schon seit über 20 Jahren mit von der Partie, wenn es gilt, Pferde zu bewerten.

 

Der 70-Jährige nennt einige der Hauptkriterien, auf die geachtet wird: „Pflege und Futterzustand, Fell, Hufe und Körperbau, im Schritt und Trab müssen die Pferde klar und sauber im Takt sein.“ Wenn alles passt, dann gibt’s einen ersten Preis. „Ich schätze mal, bei 90 bis 95 Prozent der Teilnehmer ist das der Fall“, sagt der Sindelfinger. Wer sein Tier bei der Pferdeschau vorstellt, der achtet darauf, dass auch wirklich alles stimmt. „Es muss schon relativ gravierend sein, wenn es mal einen 2. oder 3. Preis gibt“, sagt Peter Bort.

32 erste Preise

Und tatsächlich: Es gibt nicht viel auszusetzen. So wird bei 33 Zweispännern 32-mal der erste Preis vergeben. Lediglich einmal reicht es nur zum zweiten Preis. Insgesamt 114 Teilnehmer werden präsentiert, im Gespannwettbewerb sind es insgesamt 81, davon zwei Achtspänner.

Gerhard Ziegler, Vorsitzender des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg und Moderator im Reiterstadion ist voll des Lobes: „Die Qualität und Quantität bei den Zuchtstuten ist in diesem Jahr wesentlich besser als im letzten.“ Er muss es wissen. Schließlich waltet der Ehrenvorsitzende des Reit- und Fahrvereins Leonberg schon über 40 Jahre seines Amtes.

Eigentlich hätten alle den Sieg verdient

Nach der Vorauswahl müssen vier Kaltblüter und fünf Warmblüter ein zweites Mal ran. Je zwei (älter und jünger) werden zu Siegerstuten gekürt. „Es ist eine schwere Entscheidung für die Preisrichter, denn eigentlich hätten es alle verdient“, sagt Ziegler.

Und auch, wenn es diesmal nicht für die besondere Auszeichnung gereicht hat, sie werden im nächsten Jahr fast alle wiederkommen. Die Motivation? Züchter Peter Müller aus Alfdorf bringt es auf den Punkt: „Das ist die Anerkennung für unsere Arbeit, und ich bin stolz darauf, dass ich die Pferde hier vorführen kann.“