Viele bekannte Gesichter sind auf dem Markt zu sehen: Der Pforzheimer Pferdehändler Berthold Nonnenmann ist mit 25 Vierbeinern, darunter vier Esel, angereist. Hans-Erwin Bergold aus Wachenheim kommt angesichts des Aufwandes, den ein Tag auf dem Markt mit sich bringt, ins Grübeln: viele Auflagen, hohe Kosten für Personal und den Hufschmied. Robert Maier aus Riedlingen freut sich wieder über viel Lob von den Richtern für den guten Zustand seiner Tiere. Das findet auch eine Besucherin aus Tübingen, die verrät, dass sie vor drei Jahren ihre Stute auf dem Markt in Leonberg gesehen und dann gekauft hat.

 

Sehen und gesehen werden gehört auch zum Selbstverständnis des Pferdemarktes. An keinem Tag des Jahres sieht man so viele Hutträger in der Altstadt. „Da braucht es keinen Schirm“, ist sich eine Vierergruppe mit reich geschmückten Hüten sicher. „Wir waren gestern auf dem Pferdemarkt in Gaildorf, da haben die Hüte gute Dienste bei Regen erwiesen“, erzählen die Vier, die von Mutlangen mit dem Zug angereist sind. „Mit warmen Schuhen und einen gutem Hut lässt sich alles leichter ertragen“, lautet ihr Rezept.

Der Hut gehört einfach dazu

„Ein Hut gehört einfach dazu, und auf der Pferdekutsche ist er ein Muss“, sagt der Eltinger Pferdezüchter Günter Widmaier, der gerade zwei neue Halfter erstanden hat und auch sonst Hut trägt. „Ich will nichts von einem Hut wissen“, sträubt sich dagegen Bürgermeister a.D. Heinz Schultheiß. „Wie ich als Jugendlicher meinen ersten Hut bekam, meinte meine Mutter, immer schön höflich den Hut ziehen – das war ein einziges Hutlupfen, das hat mir gereicht.“

Da ist die 78-jährige Stefanie Schwarz, mit ihrer eleganten Kopfbedeckung, ganz anderer Meinung. „Ohne Hut fühle ich mich unvollkommen und das schon seit meinen 19. Geburtstag, als ich mir vom ersten eigenen Geld einen Hut auf dem Kurfürstendamm gekauft habe.“