In drei Tagen beginnt das größte Volksfest der Stadt.

Leonberg - Ein Pferdemarkt ohne Feiern in den Kellern der Altstadt? Undenkbar. In den Kellergewölben der alten Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz herrschte immer drangvolle Enge. Auch wenn im Untergrund alles rappelvoll war, man rückte zusammen und irgendwie fand sich immer noch ein Platz. Ein Kellerwirtsspruch lautete: „Kennt sich die Gesellschaft besonders gut, passen bis zu fünf Leute mehr an einen Tisch.“

 

Geburtsstunde der Kellerkultur war 1958. Die hungrigen Pferdehändler waren es seit Jahrzehnten gewohnt, im von der Familie Abele umgebauten „Schwanen“ einzukehren. Die Gaststätte war aber geschlossen worden. Daraufhin hatte Rudolf Abele die Gäste in der guten Stube versorgt. Daraufhin hatte die resolute Metzgersgattin Gertrud Abele die Gäste in den Keller verbannt. Bis Anfang der 1990er Jahre stieg die Zahl der Keller auf fünf. Doch 20 Jahre später schloss einer nach dem anderen, teils aus persönlichen Gründen, teils wegen gestiegener Anforderungen, etwa an den Brandschutz oder die Hygiene. Übrig ist nur noch der Keller der Metzgerei Ruff. Dazu gekommen sind aber mittlerweile einige Lokalitäten mit mehr oder weniger viel Keller-Charme. Jüngster Neuzugang im vergangenen Jahr war der Kleinfelder-Keller, der als Veranstaltungsraum hergerichtet wurde.

Doch auch oberirdisch wird während des Pferdemarktes fleißig gefeiert, etwa im „Gasthaus Sonne“ mit den Waldhexen oder in der Stadtmitte in der „Lustigen Kelter“ des Weinhofs Illig.