An kritischen Stellen werden mobile Sperren aufgestellt. Die Polizei setzt zum Umzug erneut eine Drohne ein.

Leonberg - Der Pferdemarkt ist ein friedliches Fest. Höchstens am Dienstagabend, nach dem großen Umzug und einem langen Tag mit feucht-fröhlicher Feierei gibt es die ein oder andere Auseinandersetzung mit den Fäusten.

 

Doch nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016, bei dem der Attentäter Anis Amri einen Lastwagen in die Besuchermenge steuerte und dabei zwölf Menschen tötete und weitere 67 verletzte, schrillten bei allen Organisatoren von Großveranstaltungen die Alarmglocken. Auch in Leonberg. Für den Pferdemarkt 2017 wurden stärkere Vorkehrungen getroffen. An jeder der großen Zufahrtsstrecken zur Umzugsstrecke und zur Altstadt wurden schwere Abschleppfahrzeuge stationiert.

Drohne und Lkw-Blocker

Für das Folgejahr wurde gemeinsam mit der Polizei ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet, auch für den Fastnetsumzug in Weil der Stadt. 2019 wurde dieses nochmals verstärkt. So setzte die Polizei bei beiden Umzügen eine Drohne zur Überwachung ein. In Leonberg wurden außerdem erstmals die sogenannten „Truck Blocs“ aufgebaut.

Dabei handelt es sich um mobile Barrieren, die für Fußgänger durchlässig sind, aber einem Lastwagen standhalten. Diese wurden auch schon am Berliner Breitscheidplatz eingesetzt. Entwickelt wurden sie allerdings von zwei Feuerwehrleuten aus Höfingen. Und sie sollen auch in diesem Jahr wieder zum Einsatz kommen. „Das Sicherheitskonzept hat sich bewährt und wird in diesem Jahr wieder so umgesetzt“, erklärt der Pressesprecher der Stadt Leonberg, Tom Kleinfeld. „Die Truck Blocs sind ein Bestandteil des Konzepts und werden wie im Vorjahr auf der Steinstraße installiert“, sagt er weiter. Dort blockieren sie die Einmündung zur Römer-/Berliner Straße, wo der große Umzug am Dienstag startet.

Drohnenbilder in der Einsatzzentrale

Auch die Polizei hat bereits angekündigt, bei der Überwachung des Umzugs wieder eine Drohne einzusetzen. „Durch die Bildübertragung ist es möglich, eine umfassende Übersicht über den schwer zugänglichen Einsatzraum und den Verlauf des Umzugs zu gewinnen. So ist neben dem rechtzeitigen Erkennen möglicher Gefahrensituationen für das Publikum auch der Überblick über die Verkehrssituation und bei Bedarf ein schneller Einsatz der Sicherheitskräfte möglich“, erklärt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Speziell für den Drohnenflug ausgebildete Beamte würden diese steuern. Menschenmengen würden dabei nicht überflogen. Die Besucher könnten dabei nicht erkannt oder gar identifiziert werden. Davon weiche man nur ab, falls eine konkrete Straftat verfolgt werde.

Auch würden die Bilder nicht aufgezeichnet, sondern nur live in die Einsatzzentrale übertragen, die sich wie immer am Pferdemarktdienstag in der Feuerwache befindet. Von dort überwachen Polizei und Feuerwehr gemeinsam das Geschehen. Nebenan befindet sich außerdem die DRK-Wache.

Sicherheit kostet 55 000 Euro

Die Sicherheit des Pferdemarktes lässt sich die Stadt Leonberg einiges kosten. Laut Pressesprecher Kleinfeld wurden für die Truck Blocs, den Sicherheitsdienst an den Zufahrten und entlang der Umzugsstrecke sowie die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz zusammen 55 000 Euro gezahlt. Für die Drohne sei dagegen die Polizei zuständig.