Für Umgehung soll Stadt in Ministerien mehr Druck machen.

Leonberg - Geht es um eine langfristige Entlastung der Gesamtstadt Leonberg vom Verkehrschaos, so sehen die Freien Wähler besonders den Bund und das Land in der Pflicht. Schließlich verlaufe Stau-Umleitungsstrecke für die Autobahnen 8 und 81 direkt durchs Stadtgebiet. Leonberg werde also durch externe Entscheidungen extrem belastet.

 

Einladung an Scheuer

Die Stadt, so fordern die Stadträte Johannes Frey und Georg Pfeiffer, müsse in Stuttgart und Berlin intensiver um Unterstützung werben: „Dies ist in der Vergangenheit leider nicht mit dem nötigen Nachdruck verfolgt worden.“ Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) hatte zwar den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) persönlich nach Leonberg eingeladen, um sich ein eigenes Bild von den hiesigen Dauerstaus zu machen, bisher allerdings noch ohne Resonanz.

Als langfristige Lösung verweisen die Freien Wähler auf die von ihnen im Frühjahr ins Gespräch gebrachte Umfahrung von der Innenstadt, Gebersheim und Höfingen. „Wir erheben nicht den Anspruch, dass unsere Gedanken neu sind“, erklären Frey und Pfeiffer. „Doch unser Vorschlag ist mit einer komplett neuen Trassenführung versehen, mit einer sinnvollen Anbindung und Erschließung von geplanten Wohn- und Gewerbegebieten.“ Tatsächlich hatte der hauptberufliche Architekt Frey den Plan für eine Umgehungsstraße entwickelt, die von der Autobahnabfahrt Leonberg-West westlich an der Kernstadt und nördlich an Höfingen vorbeiführt. Sie mündet entweder in der Verbindungsstraße zwischen Höfingen und Ditzingen oder direkt in der B 295. Mit tiefergelegten Abschnitten will Johannes Frey einen größeren Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen vermeiden.

Umfahrung als Langzeitprojekt

Der Grundgedanke ist nicht neu und war vor Jahren schon von der CDU ins Spiel gebracht worden, hat jetzt aber mit der Initiative der Freien Wähler neuen Schwung bekommen. Auch Cohn hält eine Umfahrung als langfristige Lösung für sinnvoll. Im Sommergespräch mit unserer Zeitung bezeichnete er die geplante Umfahrung von Heimerdingen als mögliches Vorbild. Als schnelle Lösung tendiert Cohn zu Pförtnerampeln.