Der Leonberger Fußball-Fan Constantin Merk hat das deutsche Spiel live erlebt.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Moskau - So funktioniert Völkerfreundschaft: Constantin Merk aus Leonberg und seine Freunde haben beim Spiel unserer Elf am Sonntag mit den Mexikanern gefeiert. „Wir hatten direkt eine Gruppe mexikanischer Fans hinter uns“, berichtet der 24-Jährige. „Da war natürlich eine gewisse Rivalität vorhanden. Aber am Ende haben wir uns alle in den Armen gelegen und uns gemeinsam gefreut.“

 

Der junge Leonberger, der in Köln arbeitet, war sozusagen als Wochenend-Trip in der russischen Metropole. Erst gegen 22 Uhr kamen seine Freunde und er am Samstagabend in Moskau an. Doch von Müdigkeit keine Spur. Die Fanmeile ist nur einen Katzensprung vom Hotel entfernt.

Überall Sicherheitsvorkehrungen

„Ich habe selten so viele glückliche Menschen gesehen“, ist Constantin Merk beeindruckt. Die Gäste aus Deutschland, wiewohl abgekämpft von der langen Reise, stürzen sich ins Moskauer Nachtleben. Gegessen wird um 2 Uhr, die Stadt ist voll.

Nach ein paar Stunden Schlaf dann der große Tag: Bevor es ins Stadion geht, machen die deutschen Fans einen Abstecher ins legendäre Kaufhaus GUM. Überall sind Fans in Vorfreude auf die Spiele unterwegs. Nicht nur in dem weltberühmten Konsumtempel werden sämtliche Besucher gescannt. Überall an öffentlichen Orten sind Metalldetektoren, sogar in der Metro und in der Straßenbahn. Die Leonberger nehmen es pragmatisch: „Das gibt einem ein gewisses Sicherheitsgefühl.“

Und noch einmal Schlange stehen: Im Fan-ID-Zentrum müssen sich alle Stadionbesucher ihre persönliche Fan-Identifikation abholen, die einem Visum gleich kommt. Nur die Eintrittskarte reicht bei der Hochsicherheits-WM nicht aus.

Auf den Rängen des ausverkauften Luschniki-Stadions ist zumindest bei den Fans von Sicherheit und Kontrolle keine Rede mehr. Hier herrscht internationale Ausgelassenheit. „Vor mir war ein Jamaikaner, der seine Karte gewonnen und sich total gefreut und uns immer wieder fotografiert hat“, schildert Constantin Merk.

Alle haben zusammen gefeiert

Hinter den Deutschen vier Mexikanerinnen. „Obwohl wir verloren hatten: Am Ende haben wir mit allen in den Armen gelegen und gemeinsam gefeiert. Die haben sich einfach gefreut, gegen einen Weltmeister gewonnen zu haben.“ Spätestens am Montagmittag waren die deutsch-mexikanischen Freudebekundungen zu Ende. Denn dann ist die Gruppe um Konstantin Merk wieder heimgeflogen.

Zwar haben sie noch Tickets für die zwei anderen deutschen Spiele. Aber ein weiterer Wochenendausflug nach Russland muss mit der Arbeit kompatibel sein. Und Flugplätze müssen auch kurzfristig gefunden werden. Die Flieger Richtung Osten sind gerade recht voll.