Von Abrakadabra bis Zuwendung versammelt der Band „Panda heißt auf Isländisch Bambusbjörn“ die schönsten Wörter der Welt. Wir zeigen von A bis Z, wie philosophisch und poetisch Sprache sein kann.

Stadtleben/Stadtkultur/Fildern : Andrea Kachelrieß (ak)

Stuttgart - „Und, wie findest du meine neue Frisur?“ Jeder Deutsche, der so gefragt wird und das Ergebnis auf dem Kopf des Gegenübers nicht überzeugend findet, wird nun um den heißen Brei reden. Wie viel einfacher hat es doch ein Japaner, er sagt einfach „Age-Otori“ und macht mit einem Wort klar, dass man nach einem Haarschnitt schlechter aussehen kann als zuvor.

 

Das Japanische ist in „Panda heißt auf Isländisch Bambusbjörn“, wie David Tripolinas Sammlung der schönsten Wörter der Welt heißt, für einige Überraschungen gut. Wo das Deutsche umständlich reimt – hinten Lyzeum, vorne Museum – bringt es doppelgesichtige Schönheit mit einem Wort auf den Nenner: Bakku-Shan nennt man auf Japanisch Mädchen, die von hinten schöner sind als von vorn.

Tierisch: Eine finnische Längeneinheit

Welch philosophischer und poetischer Blick auf die Welt in der Sprache stecken kann, zeigt dieses Buch anhand vieler Beispiele. Auch die Lebensformen unserer Vorfahren scheinen vielfach durch: Wenn man jemand auf unschöne Art loswird, nennt das der Engländer „Defenestration“; und in Finnland gibt es die Maßeinheit „Porokusema“. Sie misst die Distanz, die ein Rentier zurücklegen kann, bevor es anhalten muss, um zu pinkeln. Das sind knapp acht Kilometer.

Von A bis Z: Die 26 schönsten Beispiele aus David Tripolinas Sammlung finden Sie in unserer Bildergalerie.

David Tripolina: „Panda heißt auf Isländisch Bambusbjörn“. Yes-Verlag. 144 Seiten. 9,99 Euro