Jana Lukaschek ist Kriminalpolizistin aus Leidenschaft – und schreibt außerdem gerne Liebesromane. Am Freitag stellt sie ihr neues Buch „Windstärke Liebe“ in Waiblingen vor.

Waiblingen - Eines haben alle Romane von Jana Lukaschek gemeinsam: das gute Ende. „Ein Happy End gibt’s immer – das bin ich“, sagt die Autorin aus Waiblingen. Die goldene Regel gilt, egal, unter welchem ihrer Pseudonyme die 42-Jährige schreibt – ob als Jana Lukas, Jane Luc oder Joanne St. Lucas. Unter dem ersten Namen hat Jana Lukaschek vor kurzem ihren dritten Liebesroman „Windstärke Liebe“ beim Heyne-Verlag veröffentlicht. Am Freitag, 19. Juli, liest sie in Waiblingen in der Buchhandlung Taube daraus vor.

 

Begonnen hat ihre Schreibkarriere aber mit romantischen Thrillern, die unter dem Künstlernamen Jane Luc erschienen sind. In diesen Büchern geht es, aller Romantik zum Trotz, durchaus zur Sache – Mord und Vergewaltigung, Erpressung und Drogenschmuggel kommen darin vor. Denn mit Verbrechen kennt sich Jana Lukaschek aus, schließlich arbeitet sie im Hauptberuf bei der Kriminalpolizei.

Ein wenig Abenteuerlust, ein wenig Helfersyndrom

Ihren Job als Rauschgiftfahnderin bezeichnet die gebürtige Dresdnerin als Traumberuf: „Ich wollte, seit ich denken kann, unbedingt zur Polizei.“ Ein wenig Abenteuerlust und ein bisschen Helfersyndrom – diese Mischung habe da wohl mit eine Rolle gespielt, sagt Jana Lukaschek: „Ich habe mir den Beruf sehr abwechslungsreich vorgestellt und wollte etwas mit Menschen machen.“

Eigentlich hatte sie vor, Schutzpolizistin zu werden, arbeitete aber nach ihrer Ausbildung im oberschwäbischen Biberach zunächst bei der Einsatzpolizei. Im Rahmen ihres Studiums an der Hochschule für Polizei in Villingen kam sie als Praktikantin zum Rauschgiftdienst, fand wider Erwarten Gefallen an der Aufgabe und arbeitet nun dort, wo sie ursprünglich keinesfalls hatte landen wollen.

Der Weg zu ihrem zweiten Traumberuf, dem Autorendasein, sei irgendwie schon immer angelegt gewesen, sagt Jana Lukaschek: „Das überfällt einen nicht plötzlich, das ist schon immer da.“ Sie sei mit vielen Büchern aufgewachsen und ihre Lust am Schreiben habe sich bei der Polizeiarbeit in sehr ausführlichen Berichten bemerkbar gemacht, sagt Jana Lukaschek und lacht. Zum 30. Geburtstag einer Freundin verfasste sie eine Kriminalgeschichte: „Da habe ich gemerkt, dass mir das Megaspaß macht.“ Danach setzte sie sich an den ersten romantischen Thriller.

Angefangen hat es mit romantischen Thrillern

Zwei Jahre hat sie für das Buch „Flirt mit dem Tod“ gebraucht, das sie nach Feierabend und an Wochenenden schrieb. „Das Genre romantischer Thriller kommt aus dem Amerikanischen“, erzählt Jana Lukaschek, die jedoch feststellen musste, dass Großverlage in Deutschland diese Bücher nicht selbst verlegen: „Sie kaufen die Lizenzen und lassen amerikanische Bücher übersetzen.“ Das wusste die Autorin nicht. „Ich habe das Manuskript an alle großen Verlage geschickt – und keine Antwort bekommen.“

Einfach selbst verlegen? Daran hat Jana Lukaschek gedacht, dann aber doch einen kleinen Verlag gefunden, der in Nullkommanichts zugriff. „Im Nachhinein bin ich froh, dass ich es nicht selbst gemacht habe. Es gibt so viele Stolpersteine und ich wäre über jeden einzelnen gefallen.“ In der Thriller-Reihe „Boston Police“ sind vier Bände erschienen. Alle spielen in der Stadt an der Ostküste der USA. „Ich wollte meine Krimis nicht in Deutschland spielen lassen, weil man die Polizeiarbeit, die eine Puzzlearbeit mit sehr vielen Beteiligten ist, nicht realistisch darstellen kann“, sagt Jana Lukaschek. Dennoch könne sie auf so manches Wissen aus dem Berufsalltag zurückgreifen, zum Beispiel, wie man eine Waffe richtig hält. Die Kollegen seien anfangs etwas skeptisch gewesen: „Aber mittlerweile finden sie es cool.“

Vor einiger Zeit hat Jana Lukaschek ihren Vollzeitjob bei der Rauschgiftfahndung auf eine 75-Prozent-Stelle reduziert. Ihren „freien“ Tag nutzt sie zum Schreiben. „Dafür muss man schon viel Sitzfleisch mitbringen, aber ich bin diszipliniert und setze mir ein Wochenziel“, sagt die 42-Jährige, die inzwischen festgestellt hat, dass es die Liebesgeschichten sind, die ihr am Herzen liegen.

Als Joanne St. Lucas hatte sie in einem kleinen Verlag mehrere Liebesromane veröffentlicht, im Heyne-Verlag ist nun bereits das dritte Buch „Windstärke Liebe“ erschienen. Mit ihrem beruflichen Doppelleben ist Jana Lukaschek aber nach wie vor zufrieden: „Ich würde nicht aufhören wollen, Polizistin zu sein, aber das Schreiben will ich auch nicht aufgeben.“

Wo man die Autorin treffen kann