Seit 21 Jahren gibt es die Initiative „Let’s putz“ in Stuttgart. Engagierte, kleine und große Bürger schließen sich zusammen und putzen gemeinsam die Straßen ihrer Stadtbezirke. In Münster ist man fleißig dabei.

Münster - Dreck und Müll sind weder Zuhause schön, noch in der Stadt in der man lebt. Da die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) die Müll-Massen die in einer Großstadt anfallen aber kaum allein bewältigen kann, gibt es seit 1998 die Initiative „Let’s Putz“ in Stuttgart. Engagierte, große und kleine Stadtbewohner schließen sich dabei zusammen und sammeln Müll. Nun wurden die Preisträger der diesjährigen Aktion ausgezeichnet. Der Gewinner: Stuttgarts kleinster Stadtbezirk – Münster.

 

Bezirksvorsteherin Renate Polinski durfte den Gewinnerscheck über 2750 Euro bereits zum dritten Mal in Folge entgegennehmen. Platz zwei belegte der Stadtbezirk Birkach (1750 Euro), Platz drei ging an Mühlhausen (750 Euro). Insgesamt nahmen 18 Stadtbezirke an der Aktion teil. Diese erhielten, sofern sie über 50 Teilnehmer mobilisiert haben, Preisgelder in Höhe von 562, 50 Euro.

Ein Ausflug zur Belohnung

Polinski betonte bei der Preisverleihung: „Wir putzen hier 52 Wochen im Jahr. Die Müllsacke und Handschuhe bei uns im Rathaus fanden reißenden Absatz.“ Die Verantwortung für den Preisgewinn schob sie direkt weiter an die „Hauptdarsteller“: Die fleißigen Putzer der sieben Kitas, der Elise-von-König-Schule, der Frauen-Wohngruppe Fanny Lewald, den Helfern aus der Flüchtlingsunterkunft, den Mitarbeitern der Stadtteilbibliothek, den Bewohnern des Altenheims und auch allen Vereinen. Insgesamt putzten in Münster 968 Personen. Der Gewinn wird gleich reinvestiert: Mit zusätzlichen 1500 Euro aus dem Budget des Bezirksbeirats wird mit 250 Kindern ein Ausflug zur Laufenmühle nach Welzheim unternommen.

7404 Teilnehmer stadtweit

Ordnungsbürgermeister Martin Schairer erinnerte sich an die erste „Let’s Putz“-Aktion im Jahr 1998 – damals hieß der OB noch Wolfgang Schuster. Seinerzeit waren die 7341 Teilnehmer einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde wert. Dieses Jahr nahmen 7404 Bürger an der Aktion teil. Die höchste Teilnehmerzahl, die jemals erreicht wurde. „Eigentlich sollten wir uns wieder beim Guinnessbuch der Rekorde anmelden“, scherzte Schairer. In einer sauberen Stadt fühle man sich einfach am wohlsten, ergänzte er und schob gleich noch einen Appell hinterher: „Wir alle sollten lernen wie man Müll entsorgt. Angefangen von der Kita und der Schule bis hinein ins Elternhaus.“ Auch Klaus Thomas, Vorsitzender des Fördervereins Sauberes und Sicheres Stuttgart, die die Trägerschaft für die Umwelt-Initiative innehat, richtete eine dringende Forderung an die Anwesenden: „Die Stadt und die umliegende Natur sind kein Müllsack.“