Die Corona-Krise bleibt bis zum Schluss das große Wahlthema in den USA, wovon Joe Biden profitieren sollte, kommentiert unser Korrespondent Frank Herrmann.

Washington - Eines vorweg: Eine Fernsehdebatte entscheidet nicht darüber, wer die amerikanische Präsidentschaftswahl gewinnt. Nicht einmal drei Debatten in Folge fallen so sehr ins Gewicht, dass man ihren Sieger auch schon zum Sieger des Votums ausrufen könnte. Wäre es anders, säße heute Hillary Clinton hinterm Schreibtisch im Oval Office. Im Herbst 2016 bot sie bei allen drei TV-Duellen gegen Donald Trump die eindeutig bessere Vorstellung, und doch musste sie in der Nacht nach der Abstimmung die bittere Erfahrung einer Niederlage machen. Damals hat Trump das Rennen buchstäblich auf der Zielgeraden gewonnen, in den wenigen Bundesstaaten, auf die es ankommt. Ob ihm das auch diesmal gelingt, wird man wissen, wenn die Wahl gelaufen ist. Und ob die Meinungsforscher, die damals mehrheitlich daneben lagen, die Stimmung im Herbst 2020 korrekt abbilden, auch das wird sich dann nach dem Urnengang erweisen.