Die Stuttgarter Kickers sind in ihrem letzten Oberliga-Auswärtsspiel des Jahres gefordert. Gastgeber Freiburger FC ist die Mannschaft der Stunde – seit ein 24-Jähriger als Trainer das Sagen hat.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Es war die erste Mitgliederversammlung bei den Stuttgarter Kickers für Ramon Gehrmann. Und beim Interview auf der Bühne in der Filharmonie in Filderstadt kam der Trainer auch schnell auf das Fußball-Oberligaspiel der Blauen an diesem Samstag (14.30 Uhr/Liveticker) beim Freiburger FC zu sprechen. Es ist die letzte Auswärtspartie des Jahres für die Kickers – und das bei der Mannschaft der Stunde. „Seit der FFC einen neuen Trainer hat, hat er in acht Spielen nicht verloren. Wir fahren jetzt hin und sorgen dafür, dass es passiert“, sagte Gehrmann am Mittwochabend vor den 157 Mitgliedern selbstbewusst, aber voller Respekt vor dem Gegner: „Sie pressen hoch, spielen guten, attraktiven Fußball und sind schwer auszurechnen. Kein Spieler hat mehr als drei Saisontore erzielt.“ Seit der erst 24 Jahre alte Joschua Moser-Fendel, ein angehender Referendar, das Traineramt beim Traditionsclub aus dem Breisgau (deutscher Meister 1907) für Ralf Eckert übernommen hat, gab es sechs Siege und zwei Unentschieden.

 

Lesen Sie hier: Wie steht es um die Finanzen der Stuttgarter Kickers?

Aber auch die Erfolgsbilanz der Kickers kann sich sehen lassen. Aus den vergangenen fünf Spielen resultierten vier Siege, dazu kam das 2:2 beim SSV Reutlingen. „Wie wollen unsere Serie natürlich fortsetzen“, sagt Gehrmann. Bis auf die Langzeitverletzten Marvin Weiss und Markus Obernosterer sind alle fit. Der Konkurrenzkampf tut dem Team gut, bringt aber auch zwangsläufig enttäuschte Spieler mit sich. Einer davon ist Shkemb Miftari, mit dem Gehrmann nach dem 3:0 gegen die Neckarsulmer Sport-Union ein Gespräch führte. „Er ist nicht zufrieden mit seiner Situation. Shkemb kann sich aber nichts vorwerfen, er hat derzeit eben nur zwei bessere vor sich“, erklärt Gehrmann. Er meint die Torjäger Mijo Tunjic (17 Saisontreffer) und Cristian Giles (neun Tore), der nach seinem Formtief zuletzt in Fahrt kam und gegen Neckarsulm an allen Toren beteiligt war.

Lesen Sie hier: Kickers-Präsident im Interview: „Wir wecken wieder Emotionen“

In diesem Spiel kam Miftari (26), der bei Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen gehandelt wird, gar nicht zum Einsatz. Noah Lulic (20) wurde dagegen eingewechselt. „Ist ein Spiel entschieden, gilt für mich der Grundsatz Jung vor Alt“, so Gehrmann.

Konkurrenzkampf im Tor

Gerne bei den Punktspielen auf dem Feld stehen würde auch Torwart Thomas Bromma. Doch der Neuzugang vom SGV Freiberg muss seit Saisonbeginn Tobias Trautner den Vortritt lassen. „Ich bin mit beiden sehr zufrieden, mal hat der eine im Training die Nase vorne, mal der andere“, sagt Gehrmann. Doch auf dieser Position ist Kontinuität mehr gefragt, als auf jeder anderen. „Im Winter können sich beide neu beweisen“, betont der Trainer.

Bevor die Karten neu gemischt werden, stehen noch zwei Spiele auf dem Programm. Nach der Auswärtshürde in Freiburg kommt am 7. Dezember (14 Uhr) der FV Ravensburg ins Gazi-Stadion.

Kickers-Film im Kino

Unser Multimedia-Team hat die Stuttgarter Kickers in der vergangenen Saison begleitet. Den emotionalen Film „Ein Traum in Blau“ gibt es an diesem Sonntag (15 Uhr) zum zweiten und letzten Mal im Delphi Arthaus Kino Stuttgart zu sehen – Karten für die Vorführung gibt es hier: http://stn.de/kickers-kino.