Laut einer Umfrage ist das Leuze das beliebteste Stuttgarter Bad. Trotzdem will die Stadt dort umfangreich sanieren.

Bad Cannstatt - Das Mineralbad Leuze zählt mit jährlich rund 680 000 Besuchern zum Flaggschiff der Stuttgarter Bäderbetriebe. Hier sind die Themen Gesundheit, Wellness und Freizeit wie in keinem anderem Stuttgarter Bad vereint. Demzufolge zählt das Traditionsbad seit Jahren schon zum beliebtesten Bad der Landeshauptstadt.

 

Doch in einige Bereichen ist das Leuze in die Jahre gekommen, weshalb der Gemeinderat 3,6 Millionen Euro locker gemacht hatte. Unter anderem das Kinderaußenbecken und das Foyer müssen nach mehr als 30 Jahren dringend saniert und vor allem modernisiert werden. Startschuss für die Erneuerung des Eingangsbereichs soll im Herbst 2019 sein.

Tribüne für 900 Zuschauer

Doch nicht deshalb befindet sich Stuttgarts Bäderlandschaft in einer Umbruchphase. Eine tragende Rolle spielt hierfür die „Konzeption 2030“, die Bäderchef Alexander Albrand Ende Januar den 23 Bezirksbeiräten präsentiert und damit nicht gerade offene Türen eingerannt hatte. Vor allem die Reduzierung der Badezeiten für die Öffentlichkeit wird seitdem rauf und runter diskutiert. Neue Ufer beschreitet die Landeshauptstadt auch mit ihrem neuen, knapp 35 Millionen Euro teuren Sportbad im Neckarpark. Baubeginn soll 2020 sein, geplanter Eröffnungstermin ist dann zwei Jahre später. Es ist das erste wettkampfgerechte Hallenbad Stuttgarts und mit seiner Tribüne für gut 900 Zuschauer auch für kleinere Meisterschaften geeignet.

Doch auch in den Bestand investiert die Stadt aktuell – wie bereits seit Jahren – wieder einmal sehr viel Geld: Rund 13 Millionen Euro in das Feuerbacher Hallenbad und sage und schreibe 37 Millionen Euro ins Mineralbad Berg, das Mitte 2020 nach der umfangreichen Sanierung Wiedereröffnung feiern soll.

Mombachbad auf der Streichliste

Keine Frage, Stuttgart verfügt über ein facetten- und vor allem umfangreiches Bäderangebot. Insgesamt stehen momentan neun Hallenbäder, acht Freibäder sowie zwei Thermalbäder zur Auswahl. 14 der aktuell 19 für Publikum geöffneten Einrichtungen sind in städtischer Hand, daneben gibt es aber auch mehrere Vereinsbäder – beispielsweise das Mombachbad – und einen kommerziellen Anbieter mit den Schwabenquellen.

Wie sieht die Zukunft aus? Zwar hat Bäder-Chef Albrand den Bewohnern aus Stuttgarts Norden Hoffnung gemacht, dass in Weilimdorf in absehbarer Zeit ein Lehrschwimmbecken gebaut werden könnte, gleichzeitig steht jedoch das Cannstatter Stadtbad in der Hofener Straße auf der „Streichliste“. Noch, denn immer mehr Vereine und Schulen kämpfen für den Erhalt des Stadtbads.

Doch wer und wie oft nutzt Stuttgarts Bäder? Wo liegen nach Meinung der Bürger die Stärken, wo herrscht Handlungsbedarf? Im Rahmen einer Bürgerumfrage wurden 9440 Stuttgarter ab 18 Jahren und älter dazu befragt, fast die Hälfte (4144) nahmen teil und schickten die Fragebogen zurück. Wir haben die Ergebnisse im Anhang einmal zusammengetragen.