Lewis Hamilton und Mercedes haben im Vergleich zu Ferrari und Sebastian Vettel einen großartigen Job gemacht, meint unser Motorsportexperte Dominik Igneé.

Stuttgart - Noch drei Saisonrennen sind zu absolvieren, aber Lewis Hamilton steht schon als Weltmeister fest. Das ging schneller als gedacht. Dabei lag der Brite nach dem Großbritannien-Grand-Prix Anfang Juli in der WM-Wertung noch hinter Sebastian Vettel. Außerdem mussten Hamilton und Mercedes befürchten, dass sie im Hinblick auf den Speed ins Hintertreffen geraten waren. Dann aber holten die Silberpfeile wieder auf – auch dank stümperhafter Fehler der Ferrari-Strategen und unnötiger Patzer von Vettel, der im WM-Kampf 2018 mit extrem schwachen Nerven unterwegs war.

 

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Das alles hat Hamilton in die Karten gespielt. Weltmeister ist er aber geworden, weil er im Vergleich zu Vettel der etwas bessere und abgebrühtere Rennfahrer ist. Hamilton und Mercedes haben überdies konzentriert gearbeitet und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dabei hätte die silberfarbene Fraktion deutlich nervöser werden müssen als die rote.

Die Herangehensweise des Weltmeisters und seiner Crew war professionell. Zu jedem Zeitpunkt war klar, wer der Mann im Titelrennen ist: Hamilton – und nicht Valtteri Bottas. Das Ferrari-Desaster in Monza dagegen zeigte, dass Vettel nicht nur gegen Mercedes kämpfte, sondern auch gegen das eigene Team. Dieser hochverdiente fünfte Titel hat also gezeigt: Die Formel 1 ist ein Mannschaftssport. Insofern war Hamilton nicht nur der bessere Pilot, sondern auch der bessere Teamplayer. Und Vettel? Der kann von ihm lernen.

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