Die Vase von Bettina Kaiser ist so etwas wie das amtliche Deko-Stück des Vereins „Leseohren aufgeklappt“ mit Sitz in der Stadtbibliothek.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Keine Feier ohne die Herz-Vase aus bemaltem Metall. Klar, dass sie bei keinem Familienfest von Bettina Kaiser fehlt, aber sie war auch schon an prominenten Stuttgarter Orten: im Rathaus, im Literaturhaus und im Hospitalhof. Wann immer dort für die Ehrenamtlichen der Vorleseinitiative „Leseohren aufgeklappt“ mit Sitz in der Stadtbibliothek ein Empfang gegeben wird, greift Kaiser, die die Geschäftsführerin des Vereins ist, zuhause nach dem Herz, und es ziert mit einem opulenten Blumenarrangement den jeweiligen Raum. „Das wurde zu einer Art Automatismus“, erzählt sie. „Wann immer es einen offiziellen Anlass gibt, heißt es: ‚Frau Kaiser, die Vase bitte!‘“

 

Sturz vom Sockel

Deshalb ist diese schon viel rumgekommen, wurde dabei aber auch ganz schön ramponiert bei Stürzen von Sockeln und Säulen. „Einmal wurde die Befestigung auf dem Fuß krumm, und die Vase wurde undicht.“ Die ganze Familie Kaiser sann auf Rettung. Mit Kitt, Silikon sowie ein paar Pinselstrichen mit roter Farbe wurde das Herz wieder das, was es immer war: eine Vase. „Die war sehr teuer. Aber sie schenkt so viel Freude“ – und Erinnerungen, denn Bettina Kaiser hatte ein ähnliches Herz bei einer Freundin gesehen. „Sie hatte es an ihrem Heimatort Osnabrück gekauft. Weil sie öfters dort zu Besuch war, konnte sie mir auch so eines besorgen.“ Das war vor über 20 Jahren, als sich die beiden Frauen durch die Geburt ihrer Kinder kennengelernt hatten – welch eine Symbolik.