Bei der Eröffnungszeremonie zur Fußballweltmeisterschaft in Südafrika entdeckte der Künstler Burghard Hüdig an Angela Merkels Hals die Farben seiner Bilder wieder.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Seine Leidenschaft für Fußball ist so lala. Seine Liebe zu den Farben ist dagegen groß. Bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika 2010 verbandelten sich die beiden grundverschiedenen Interessen von Burghard Hüdig urplötzlich und verursachten bei ihm ein dringendes Verlangen nach dem WM-Schal, den die Promis wie Angela Merkel, Nelson Mandela oder Prinz Philipp trugen, während sie von der Ehrentribüne aus zuschauten, wie die Fußballer um die Wette Tore schossen. Weil auf der Südhalbkugel während der WM Winter war, hatten die VIPs einen wärmenden Schal bekommen, und zwar in den Nationalfarben Südafrikas: Rot wie Blut, Schwarz und Weiß wie die Bevölkerung, Gelb wie Gold, Grün wie das Land und Blau wie der Ozean.

 

Ein Dreivierteljahr Wartezeit

Hüdig sah die Eröffnungszeremonie im Fernsehen und wusste sofort: „So einen Schal muss ich haben.“ Denn die Farben in seinen Acrylbildern korrespondieren zufällig mit den südafrikanischen Nationalfarben. Seit er im Ruhestand ist, widmet sich der jetzt 85-Jährige ganz der Kunst. Früher war er als Fotoreporter für Stern, Spiegel und andere Magazine sowie für den SWR und die verschiedenen Landesregierungen unterwegs. Dank der Hartnäckigkeit seiner Ehefrau Karin bekam er tatsächlich ein Dreivierteljahr nach der WM über den Sponsor Daimler so einen Schal zugeschickt. „100 Euro hat er gekostet und wird oft bewundert“, erzählt er. „Ich trage ich ihn bei allen Vernissagen, auch im Sommer und dann sage ich: Das ist der Merkel-Schal.“