Christian List ist stellvertretender Oberkübler in Stuttgart-Bad Cannstatt und stolz auf die handgearbeiteten Knöpfe an seiner roten Weste, denn diese habe eine besondere Bedeutung.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Ein waschechter Cannstatter ist Christian List: Dort geboren, aufgewachsen, mit seinem Gastro- und Eventunternehmen im Stadtteil ansässig und engagiert bei der Pflege der Traditionen. Obwohl sein Vater bei den Küblern war, fand der Sohn erst durch seine Frau zum Kübelesmarkt, der Narrenzunft der Bad Cannstatter. Ende der 90er Jahre startete er als Hästräger – das hat er immer noch und trägt es auch an der Fasnacht, vor allem aber ist List im Vorstand und als stellvertretender Oberkübler mit allerlei Aufgaben betraut. Und er ist Besitzer einer ehrwürdigen roten Weste.

 

Alle zwei Jahre gibt es einen Jahresorden

Die dürfen zwar grundsätzlich alle Kübler tragen, aber als Eigentum eines Würdenträgers im Verein besitzt jene von List zehn ganz besondere Knöpfe: „Alle zwei Jahre gibt es einen Jahresorden in Form eines handgearbeiteten Knopfs“, erklärt er. Die beiden Goldschmiede, die die Motive gießen und von Hand bearbeiten, wählen Motive aus der Kübler-Welt: Neben den Narrenmasken ist das zum Beispiel die kunstvolle Verschränkung von vier Händen: „Das ist ein Griff beim Felbentanz“, sagt List und ist stolz auf seine Ordensknöpfe aus Messing. „Der normale Kübler hat nur einfach silberne Knöpfe an der Weste.“

An seiner ist noch Platz für die Orden von weiteren 14 Jahren, und List hofft, dass die Reihe noch komplett wird. „Ich bin ein richtiger Vereinssozialist“, gesteht er. „Ich übernehme gerne Verantwortung und bin kreativ. Es soll allen gut gehen im Verein“ – und wenn das der Fall ist, macht es ihm besonders Spaß.