Beim VfB Stuttgart zeigte Borna Sosa zuletzt ansteigende Form. Doch in der EM-Qualifikation für Kroatiens U21 leistete sich der Linksverteidiger eine Tätlichkeit – und erwies seinem Team einen Bärendienst.

Digital Desk: Christian Pavlic (cpa)

Edinburgh/Stuttgart - Es war alles angerichtet für das nächste große Erfolgserlebnis – doch stattdessen kam für Borna Sosa an diesem Donnerstag alles ganz anders. Mit der kroatischen U21-Nationalmannschaft hatte der Linksverteidiger des VfB Stuttgart die Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 in Slowenien und Ungarn fest im Blick. Zwei Siege sollten her, zuerst in Schottland und anschließend zu Hause gegen Litauen. Dann wäre die Teilnahme am so ersehnten Endturnier perfekt. In Edinburgh führten die Kroaten zur Pause mit 2:0 – bis Borna Sosa die Nerven verlor.

 

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Nachdem Glenn Middleton in der 54. Minute den zu diesem Zeitpunkt glücklichen Anschlusstreffer für die Schotten erzielt hatte, geriet der VfB-Profi an der Seitenlinie in einen Zweikampf mit Ryan Porteous und ließ sich zu einem bösen Tritt hinreißen. Der italienische Schiedsrichter Michael Fabbri hatte keine Wahl, zögerte keine Sekunde und stellte Sosa vom Platz. In Unterzahl wirkten die Kroaten völlig von der Rolle und mussten 20 Minuten vor Schluss den bitteren 2:2-Ausgleich hinnehmen. Mit der Folge, dass der Gruppensieg und die EM-Qualifikation nicht mehr aus eigener Kraft erreicht werden können.

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Nicht nur in den sozialen Medien kochte die Stimmung anschließend hoch. Während sich der 22-Jährige auf Facebook, Twitter und Co. von den kroatischen Anhängern, die den Punktverlust allen voran an Sosas Szene festmachten, einiges anhören musste, gab es auch vom Nationaltrainer eine Standpauke, die es in sich hatte. „Wir hatten hier alles völlig unter Kontrolle“, befand der Ex-Liverpool-Profi Igor Biscan nach der Begegnung. „Die Rote Karte hat das Spiel aber völlig verändert. Letztlich haben uns Verhaltens- und Disziplinfehler zwei Punkte gekostet.“

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Sosa selbst gab sich wenige Stunden später reumütig und untröstlich. „Es tut mir wahnsinnig leid“, sagte der 1,84 Meter große Akteur gegenüber der größten kroatischen Sportzeitung „Sportske novosti“. „Das ist meine erste Rote Karte überhaupt. Ich habe die Szene noch einmal angeschaut, sie sieht in der Tat hässlich aus. Ich hatte wirklich keine Absicht, meinen am Boden liegenden Gegenspieler zu treten. So etwas würde mir nie in den Sinn kommen. In der Situation wollte ich schnell wieder aufstehen, dabei traf ich ihn übel. Ich bin kein ausfälliger Spieler, und jetzt passiert mir so etwas.“

Borna Sosa reist vorzeitig zurück nach Stuttgart

Aufgrund des Platzverweises ist Borna Sosa für das letzte EM-Qualifikationsspiel gegen Litauen am Dienstag (17 Uhr) im Stadion Aldo Drosina in Pula gesperrt. Folglich wird der Linksverteidiger die kroatische Auswahl frühzeitig verlassen und nach Stuttgart zurückreisen. Nach Angaben eines Vereinssprechers wird der Kroate voraussichtlich am Montag wieder beim VfB mit der Mannschaft trainieren.