Literatur im Rundfunk Autoren und Kritiker protestieren gegen WDR

Der WDR war bisher eine gute Adresse für Literaturinteressierte. Das könnte sich bald ändern.
Stuttgart - Kritiker und Autoren protestieren in einem offenen Brief gegen die geplante Reduktion der Literaturberichterstattun g beim WDR. Wie den Mitarbeitern von dem verantwortlichen Redakteur mitgeteilt wurde, soll offenbar die wochentägliche Buchrezension im Kulturradio WDR 3 ersatzlos gestrichen werden. Literatur werde zwar weiterhin eine Rolle spielen, jedoch in wesentlich geringerem Umfang als bisher. Vier Sendungen sollen damit auf der Kippe stehen.
Schaden für die ganze Branche
In dem von namhaften Autoren wie Navid Kermani und Natascha Wodin unterzeichneten Brief wird kritisiert, dass damit jährlich 250 Bücher weniger besprochen würden als bisher. Viele Verlage verlören damit ein Forum, um auf sich aufmerksam zu machen. „Die Buchbranche ist ein Wirtschaftszweig, der 2019 über neun Milliarden Euro Umsatz gemacht hat“, heißt es in dem Schreiben, „allein in Buchhandlungen und Verlagen sind mehr als 50 000 Menschen beschäftigt.“ Wer die Möglichkeiten der Vermittlung einschränke, schade der ganzen Branche.
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