„Eine Prise Orient“ lautet der Slogan des Restaurants Yaz in der Calwer Straße in Stuttgart Mitte. Wer hier essen gehen will, kann sich auf günstige und schnelle türkische und nordafrikanische Küche freuen.

Stuttgart - „Eine Prise Orient“ lautet der Slogan des Restaurants Yaz, und das trifft es ganz gut. Die Wandgestaltung weckt ebenso Orient-Assoziationen wie die Ornamentik der Lampenschirme. Den Kontrapunkt setzen die hell beleuchtete Verkaufstheke und ein orangefarbenes Glasband über den Tischen, von denen man einen direkten Blick auf die Calwer Straße hat. So sieht also moderne Systemgastronomie à la Morgenland aus, die übrigens in Stuttgart konzipiert wurde. Der hiesige Geschäftsmann Erkan Erkul will mit dem Yaz-Konzept langfristig 50 Städte erobern. Rund 20 Geldgeber, vom Unternehmer bis zum Bankenkonsortium, hat er für seine Idee gewonnen. Vorsitzender des Beirats ist der Ex-VfB-Präsident Erwin Staudt.

 

Und wie schmeckt das Yaz-Konzept? Das Essen muss man sich bei den freundlichen Servicekräften an der Verkaufstheke erst mal bestellen. Im Angebot sind vor allem türkische und nordafrikanische Gerichte, die auf großen Tafeln angeschrieben sind. Man kann aber auch eine kleine Speisekarte mit an den Tisch nehmen und sich dort einen Überblick verschaffen. Das Yaz bietet eine übersichtliche Auswahl an Snacks und Vorspeisen, drei Suppen sowie diverse Salate und Beilagen. Ungewöhnlich ist das Konzept, was die Hauptspeisen betrifft. Man wählt erst eine Basis – etwa Fladenbrot, Salat oder Couscous – und dazu eine sogenannte „Grillzutat“, entweder Fleisch, Fisch oder Gemüse.

Immer einen Gang nach dem anderen probieren

Die kalten Vorspeisen kann man gleich mitnehmen, warme Gerichte werden an den Tisch gebracht, was mittels einer elektronischen Sitzplatzortung reibungslos funktioniert. Wer etwas mehr Zeit zum Essen hat, sollte aber nicht den Fehler machen, mehrere Gänge gleichzeitig zu bestellen. Dann kann es nämlich passieren, dass das Hauptgericht schon serviert wird, während man gerade erst bei den Vorspeisen ist. Man habe, so meinte die nette Bedienung entschuldigend, „keinen Kontakt zur Küche“. Das könnte man ändern.

So lassen kann man dagegen die in Gläsern angerichteten Vorspeisen. Wie das Auberginenpüree, das Couscous mit Gemüse oder das Hummus, eine Kichererbsenpaste mit Sesam. Das schmeckt alles frisch und ist mit 2,20 Euro pro Glas auch ein durchaus günstiger Genuss. Weniger gut fanden wir die Suppen: die künstliche Süße der Tomatensuppe (3,40 Euro) erinnerte an Convenienceprodukte, die Orientsuppe auf Joghurtbasis war frisch und sämig, aber ein wenig farblos.

Als Hauptgerichte probierten wir die Tajine: Couscous mit geschmortem Gemüse, einmal mit Lammfleisch und einmal mit Scampi (jeweils 8,80 Euro). Gegessen haben wir beides gern. Die Weinauswahl ist klein, aber auch hier stimmen Qualität und Preis: 4,50 Euro für ein Glas südafrikanischen Cabernet Sauvignon sind okay. Für ein gemütliches Dinner gibt es bessere Alternativen. Aber wer es schnell und günstig haben will, wird im Yaz gut bedient.

Die Bewertung:

Küche: ***

Service: ***

Ambiente: ***

***** = herausragend, **** = überdurchschnittlich, *** = gut, ** = Luft nach oben, * = viel zu verbessern

Die Beurteilung berücksichtigt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das günstige Lokal um die Ecke wird nach anderen Kriterien bewertet als ein Sternerestaurant. Der Test gibt Aufschluss über die Tagesform der Küche.

Yaz
Calwer Str. 33, Stuttgart, Tel. 34 17 02 98, www.hallo-yaz.de. Täglich von 11.30 bis 23 Uhr, Freitag und Samstag bis 24 Uhr.