Autorinnen und Autoren aus der Ukraine und Belarus loten im Literaturhaus Stuttgart in Texten und Tönen aus, was Literatur in dunklen Zeiten vermag.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - „Musik für die Toten und Auferstandenen“ heißt der neue Gedichtband der 1981 in Minsk geborenen Dichterin Valžyna Mort. Der Titel gibt den Ton vor für die neue Ausgabe des „Losgesagt“-Festivals im Literaturhaus Stuttgart, das aus unterschiedlichen Blickwinkeln das Grundmaterial jeder Literatur, die Sprache, in den Blick nimmt. An diesem Freitag geht es darum, was Sprache vermag, wo die Freiheit des Ausdrucks geknebelt wird, wie dies derzeit in Belarus der Fall ist. Sie kann sich zum Beispiel mit der Musik verbünden. Und so wurden die Autorinnen und Autoren dieses Abends gebeten, jeweils ein Musikstück mitzubringen, das für ihr Schreiben Bedeutung hat.

 

Literatur in Zeiten des Kriegs

Zum Auftakt diskutieren Viktor Martinowitsch, Volha Hapeyeva und Sasha Filipenko aus Weißrussland über die Rolle der Intellektuellen im Kampf gegen das Regime des Diktators Alexander Lukaschenko. Aber wie steht es um die Literatur in Zeiten des Krieges? Antworten geben der im ostukrainischen Charkiw lebende Autor Serhij Zhadan und Valžyna Mort. Den Abschluss bilden Dmitrij Kapitelman und Lana Bastašić, deren Migrationsgeschichten – aus der Ukraine im einen, aus dem zerfallenden Jugoslawien im andern Fall – sich in ihren Romanen widerspiegeln.

Der Abend beginnt um 18 Uhr. Tickets für den Saal oder den Livestream gibt es unter www.literaturhaus-stuttgart.de.