Deniz Aytekin ist hauptberuflich Fußball-Schiedsrichter auf internationalem Niveau. Als Ausgleich dient allerdings die elektronische Musik. Diese Leidenschaft teilt er mit dem Stuttgarter DJ und Produzenten Luca Schreiner.

Stuttgart - Vor einigen Tagen strahlte die ARD eine Dokumentation über Deniz Aytekin aus. Dieser ist nicht nur Schiedsrichter in der Bundesliga und bei internationalen Wettbewerben, sondern in seiner Freizeit auch großer Freund der elektronischen Musik und Hobby-DJ. Einer der ihn in den vergangenen Monaten auf dieser Ebene besonders gut kennengelernt hat, ist Luca Schreiner, ein aufstrebender Produzent und DJ aus Stuttgart.

 

Aytekin und Schreiner trafen sich erstmals beim Tropical Beach Festival in Landau vergangenen Sommer. Schreiner legte dort auf, Aytekin war als Gast von seinem Schiedsrichter-Kollegen Timo Gerach, der das Festival veranstaltete, eingeladen worden. „Ich habe ihn backstage getroffen, kurz bevor ich auf die Bühne musste. Wir haben dann vorher kurz gequatscht und uns hinterher noch einmal lange und ausgiebig unterhalten. Für mich als großer VfB-Fan ist es natürlich sehr interessant, sich mit einem Profi-Schiedsrichter austauschen zu können“, beschreibt Schreiner die Situation.

Gemeinsame Musik nach der Schiedsrichterkarriere?

Seitdem ist so etwas wie eine Freundschaft entstanden, doch die Gespräche drehen sich inzwischen eher selten um Fußball. „Wir schreiben immer wieder und telefonieren ab und zu, um uns über Musik auszutauschen“, sagt der 24-Jährige. Gemeinsam am Mischpult standen beide bisher nur im Rahmen der ARD-Doku. Der Stuttgarter kann sich aber vorstellen, dass sich dies in Zukunft ändern könnte.

„Aktuell ist das Auflegen sein Hobby, aber der Wunsch ist sicher da und wer weiß, wie lange er seine Schiedsrichterkarriere noch fortsetzt. Er kann jederzeit gerne Bescheid sagen, wenn er Lust hat. Allerdings ist das auch eine Zeit- und Ortsfrage, denn Deniz ist viel unterwegs und macht auch abseits des Fußballs viel“, so Schreiner.

Traum vom „Tomorrowland“

Von Aytekins Fähigkeiten an den Turntables ist der Profi-DJ jedenfalls überzeugt. „Die Leidenschaft ist bei ihm zu sehen. Er geht regelmäßig nach Ibiza oder schaut sich in verschiedenen Klubs DJs an. Er hat das Gespür und die Leidenschaft für Musik, das macht viel aus beim Auflegen“, sagt Schreiner. Bis zu Aytekins großem Traum, einem Auftritt auf dem weltberühmten Tomorrowland-Festival, hat der 41-Jährige allerdings noch einiges an Arbeit vor sich.

Die Aytekin-Kombination aus Profi-Schiedsrichter und ambitioniertem Hobby-DJ ist für Luca Schreiner nichts Ungewöhnliches. „Ich kann das gut nachvollziehen. In Musik kann man sich verlieren und denkt nicht mehr über alles andere nach. Er steht häufig auf Plätzen unter den Blicken von 50- oder 60-Tausend Leuten, das kann Druck auslösen. Da ist Abschalten schon sehr gut und wichtig“, so der Stuttgarter.