Alle Konzerte der Ludwigsburger Schlossfestspiele bis zum 25. Mai sind abgesagt, einzelne Projekte sollen die Zuschauer in digitaler Form erleben können. Bereits gekaufte Karten können zurückgegeben werden – die Festspiel-Leitung hofft allerdings auf Solidaritäts-Spenden für die Künstler.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Keine Pixel-Sinfonie, keine h-Moll-Messe, keine Hille Perl: Die Ludwigsburger Schlossfestspiele setzen wegen des Coronavirus sämtliche Veranstaltungen mit Publikumsverkehr bis zum 25. Mai aus. Danach soll die Lage neu bewertet und über die weitere Planung des Festspielbetriebs entschieden werden – die Saison dauert bis zum 28. Juni.

 

Unterdessen arbeitet das Team an ausgewählten Projekten, die Zuschauer in digitaler Form zu Hause erleben können. Über diese digitale Präsenz soll auf www.schlossfestspiele.de und in den sozialen Medien kontinuierlich informiert werden. Manche der jetzt ausfallenden Konzerte seien nur aufgeschoben, nicht aufgehoben, informiert die Festspielleitung: Sie fänden 2021 oder 2022 statt.

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„Wir hatten frohen Mutes ein Fest der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit angekündigt und uns auf viele Gemeinschaftserlebnisse und einen intensiven sozialen Austausch gefreut“, sagt der neue Intendant Jochen Sandig. „Explizit haben wir uns und unserem Publikum angesichts einer Zeitenwende die Fragen gestellt, wohin wir persönlich und als Gesellschaft gehen wollen und was uns bewegt. Nun machen wir alle zusammen Halt.“ Die Entscheidung habe er „schweren Herzens, aber mit klarer Entschlossenheit für die Sicherheit der Menschen“ getroffen, sagt Jochen Sandig.

Karten für abgesagte Vorstellungen können an der Vorverkaufsstelle, an der sie gekauft wurden, zurückgegeben oder in Gutscheine umgetauscht werden. Das Kartenbüro der Schlossfestspiele ist aktuell für den Publikumsverkehr geschlossen, aber zwischen 10 und 17 Uhr unter Telefon 0 71 41/93 96 36 sowie per Post, Fax und E-Mail erreichbar. Die Schlossfestspiele bitten ihre Zuschauer aber, sich zu überlegen, ob sie auf die Rückerstattung des Eintrittspreises verzichten können und das Geld zugunsten der Hilfsaktion #ichwillkeingeldzurueck für freiberufliche Künstler und Ensembles spenden wollen, die durch die Absage von Auftritten in existenzielle Nöte kommen.