Als unsolidarisch und respektlos bezeichnet der Ludwigsburger Oberbürgermeister Matthias Knecht das Verhalten der Menschen, die am Freitag ohne Masken und Abstand durch die Stadt zogen, um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu protestieren. Wenn jemand die Versammlungsfreiheit auf diese Weise ausnutze, fehle im dafür jedes Verständnis, sagt Knecht.

Ludwigsburg - Matthias Knecht verurteilt das Verhalten vieler Demonstrierender, die am Freitag ohne Masken und Abstand durch die Ludwigsburger Innenstadt zogen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. „Wir sind zu Recht stolz auf unsere Grundrechte und unsere demokratischen Errungenschaften“, erklärte Knecht am Donnerstag in einem Statement zu dem Aufmarsch von 800 bis 1000 Kritikern. „Wenn aber eine Gruppe wie jene der Corona-Leugner diese Versammlungsfreiheit ausnutzt, um ohne Rücksicht auf die eigene und die Gesundheit unserer Mitmenschen durch die Straßen zu ziehen, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis“, so Knecht. Er sei über die Spontan-Demo sehr empört.

 

Gerade in „extrem schwierigen Zeiten“ wie den aktuellen, in denen die Infektionszahlen auf hohem Niveau verharrten, solle die Versammlungsfreiheit als hohes demokratisches Gut gewährleistet bleiben. Dafür müssten aber bei Kundgebungen während dieser Corona-Pandemie ganz klar die Auflagen eingehalten werden: Mund-Nase-Schutz, Abstand und Hygiene. „Wer sich nicht daran hält“, sagt Knecht, „verletzt unseren demokratischen Grundkonsens und gefährdet den sozialen Frieden.“ So ein Verhalten sei unsolidarisch gegenüber allen, die sich täglich in Krankenhäusern, Pflegeheimen und andernorts aufopfernd für andere einsetzen, respektlos gegenüber Polizei und städtischen Ordnungsbehörden und verächtlich gegenüber den Bürgern, die sich an die Auflagen hielten. „Solche Demos der Corona-Leugner verhöhnen unsere Anstrengungen, einen Durchbruch bei der Bekämpfung der Infektion zu erzielen.“ Der Appell des OB: „In fairem, solidarischen und menschlichen Umgang miteinander alles zu tun, um die Coronakrise zu überwinden. Unsere gemeinsamen Werte sind stärker. Halten wir weiter zusammen.“