Ferdinand Graf Zeppelin kennt noch immer jedes Kind – aber Georg Hacker? Dabei steuerte der tollkühne Pilot die Höhenflüge im Luftschiff. Vor 75 Jahren ist er gestorben.

Das muss man sich einmal buchstäblich vor Augen führen: Da quält sich ein 128 Meter langes und elf Meter breites, silbrig glänzendes Ungetüm, prall befüllt mit 11 300 Kubikmetern hochexplosivem Wasserstoff circa 200 Meter über dem Erdboden in dichtestem Novembernebel mit maximal 20 Stundenkilometern durch eiskalten Gegenwind vorwärts. Weder der Kapitän noch seine Assistenten und erst recht nicht die vor Kälte und Angst schlotternden Passagiere in den beiden offenen Gondeln, die am Bauch der gigantischen Luftzigarre hängen, haben irgendeine Ahnung, wo genau sie sich an diesem ekeligen Mittag des 7. November 1908 befinden. Irgendwo zwischen Tuttlingen und der Baar, so viel steht fest, denn sie sind ja auf dem Weg nach Donaueschingen. Am Morgen mit dem Luftschiff LZ 3 aufgebrochen in der Manzeller Bucht bei Friedrichshafen, um sich gegen Nachmittag mit ihrem technischen Wunderwerk über der fürstenbergischen Residenz zu präsentieren, in der an diesem Tag Kaiser Wilhelm II. zum Besuch bei seiner hochadeligen Verwandtschaft eintreffen wird.