Seit über fünf Jahren ist Willem-Alexander König der Niederländer. Er und seine Frau Máxima sind im Land ausgesprochen beliebt. Von Mittwoch an bereist das Power-Paar vom Deich Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Stuttgart - Maximal beliebt: Seit König Willem-Alexander vor fünf Jahren den niederländischen Thron bestiegen hat, werden seine Beliebtheitswerte immer besser. Das liegt vor allem auch an seiner Frau, Königin Máxima. Und dem A-Team: Den Prinzessinnen Amalia, Alexia und Ariane. Auch im Nachbarland Deutschland sind die Niederländer sehr populär. Am Mittwoch tritt das Königspaar eine dreitägige Reise durch Rheinland-Pfalz und das Saarland an.

 

Bei dem zweitägigen Arbeitsbesuch sind Termine unter anderem in Mainz und Trier vorgesehen. Im Fokus der Reise steht der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen beider Länder.

„Prinz Pilsje“ ist passé

Jahrelang kannten die Niederländer ihren Kronprinzen als „Feierbiest“, immer gut für Pils und Sport. Gut fünf Jahre nach der Krönung reiben sie sich die Augen und sehen, wie er selbstbewusst neben anderen Staatschefs eine gute Figur macht. Ja - er jubelt immer noch bei Sporterfolgen und feiert gern. Aber er steht dem Volk auch in dunklen Stunden bei.

Am 17. Juli 2014 war die Passagiermaschine mit Flugnummer MH17 über der Ostukraine abgeschossen worden. Die meisten der 298 Opfer waren Niederländer. In den folgenden Wochen erlebten die Bürger erstmals einen tröstenden und trauernden König Willem-Alexander.

„Willem-Alexander macht seine Sache sehr gut“, sagte der Historiker Han van Bree, er schrieb ein Buch über die ersten fünf Amtsjahre des Königs. „Er hat sich als ein sehr seriöser, kluger und guter König entpuppt.“ Willem-Alexander sei emotionaler als seine Mutter und zugänglicher. Das finden die meisten Niederländer auch und staunen. Schließlich hatten sie ihn jahrelang herablassend „Prins Pilsje“ genannt. „Willem-Alexander ist unterschätzt worden“, sagte der Historiker dem niederländischen Radio.

Der König öffnet viele Türen

Als Staatsoberhaupt hat er weniger Einfluss als Beatrix, die gerne auch in den Regierungsgeschäften mitmischte. Aber ihr Sohn gibt gerne den Makler holländischer Kaufleute. Auf seinen offiziellen Auslandsbesuchen nimmt er Unternehmer im Gefolge mit, und die freuen sich, dass der König Türen zu lukrativen Geschäften öffnet.

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Das Jahrbuch des Hofes zeigt das Paar bei den vielen Besuchen im Land. Sie lachen, schütteln Hände und sprechen intensiv mit Bürgern - auf Marktplätzen, in Büros und selbst in einem Kuhstall. „Er ist echt ganz normal“, sagen viele nach einem Treffen mit dem König. Und das kommt eben gut an in dem Land, in dem die Maxime gilt: „Sei normal, dann bist du schon verrückt genug.“

Máxima – südamerikanische Charmeoffensive

Die Bürde des Amtes muss er übrigens nicht ganz alleine tragen. Zahlreiche Aufgaben übernimmt seine Frau Máxima (46). Die gebürtige Argentinierin ist seit Jahren das populärste Mitglied der Oranje-Familie und brachte sehr viel Glamour in das eher bodenständige Königshaus. Das weiß auch ihr Ehemann. „Ihr habe ich schließlich alles zu verdanken.“

Máxima stellt ihn auch nicht in den Schatten, wie so mancher befürchtet hatte - vielleicht sogar auch ihr Mann. „Das ist kein Duo-Job“, hatte er ziemlich deutlich vor der Übernahme des Thrones gesagt. Das saß.

Die Rolle im Hintergrund ist für Máxima alles anderes als einfach. Sie ist ja nicht nur Ehefrau und Mutter der drei Prinzessinen Amalia (14), Alexia (12) und Ariane (11). Sondern als UN-Sonderbeauftragte für Finanzdienste in Entwicklungsländern jettet sie noch um die Welt und trifft mehr Staatsoberhäupter als ihr Ehemann.

Zu Hause sieht man sie dann wieder liebevoll mit Schulkindern singen, oder sie eröffnet ein Altersheim. Und alles scheint ihr Riesen-Spaß zu machen. Außerdem ist sie auch noch unbestritten die Fashion-Queen des Landes. Die Königin gibt im Jahr locker schon mal 200 000 Euro für Kleidung aus. Und das schlucken sogar die Holländer, die zum kopje koffie nie mehr als einen einzigen Keks servieren würden.