Donald Trump strategische Ziele im Syrien-Krieg widersprechen einander. Dadurch schafft der US-Präsident in der Region ein Machtvakuum, das die Regime Syriens und des Iran ausfüllen werden, meint unser Korrespondent Martin Gehlen.

Tunis - Donald Trump hat nur ein Ziel im Auge. Er will raus aus dem syrischen Morast, sich den blutigen Konflikt endlich vom Hals schaffen und seine Soldaten heimholen. Sollen sich doch Syriens Machthaber Assad und seine Verbündeten um den Wiederaufbau des zertrümmerten Landes kümmern, so sein Kalkül. Doch so eindeutig die Botschaft, so vielfältig sind die Fallstricke und so unabsehbar die Folgen. Seit der US-Präsident vor Weihnachten mit der Ankündigung des Abzugs Freund und Feind verblüffte, hagelte es Rücktritte in den eigenen Reihen und entgeisterte Proteste der Kurden, scharfe Wortgefechte mit der Türkei und offene Kritik der europäischen Verbündeten.