Der baden-württembergische SPD-Chef Nils Schmid warf Seehofer „überholte Parteipolemik“ vor. „Das Kriegsgeschrei von Herrn Seehofer ist an Plattheit kaum mehr zu überbieten“, sagte er. Es nütze niemandem, schon gar nicht den Ländern Bayern und Baden-Württemberg. „Offenbar muss der bayrische Ministerpräsident einen Gegner bemühen, um sich selbst wichtig zu machen“, sagte Schmid und warnte, Seehofer solle nicht den gleichen Fehler machen wie Mappus. „Die alten Schreckgespenster der Union haben einen Bart von München bis Stuttgart.“

 

Auch aus der Union kam Kritik. Der scheidende baden-württembergische Finanzminister Willi Stächele (CDU) kritisierte Dobrindts Äußerungen als „stillos, um nicht zu sagen rotzfrech“. „Wer Baden-Württemberg schadet, kriegt auf die Hörner, auch wenn er CSU-Nachbar ist.“ Der Respekt vor dem Wähler gebiete einen anständigen Umgang mit dem designierten Ministerpräsidenten und der Zusammenarbeit der beiden Bundesländer. Stächele soll am 11. Mai zum baden-württembergischen Landtagspräsidenten gewählt werden. Er hat angekündigt, ein Vertreter für die Abgeordneten aller Fraktionen sein zu wollen.