Die Stadt Renningen erwartet künftig mehr Schüler. Die Friedrich-Silcher-Schule wird daher umfassend erweitert. Das wird teuer.

Die Erweiterung der Friedrich-Silcher-Schule in Malmsheim ist in trockenen Tüchern. Der Gemeinderat hat den Baubeschluss gefasst, die Ausschreibungen laufen. Wenig erstaunlich: Auch bei diesem Projekt musste die Stadt die Kostenplanung den aktuellen Entwicklungen anpassen. Demnach kommen die Erweiterung und Sanierung nach aktueller Schätzung nicht auf rund 12,43 Millionen Euro, sondern auf 13,65 Millionen. Die Silcher-Schule ist nur eines von drei Großprojekten im achtstelligen Euro-Bereich, das die Stadt Renningen derzeit auf dem Schirm hat.

 

Die Grundschule in Malmsheim braucht mehr Platz, denn die Schülerzahlen werden stark zunehmen. Die Verwaltung geht im gesamten Stadtgebiet künftig von sechs zusätzlichen Klassen aus. Das bedeutet nicht nur Bedarf an weiteren Klassenräumen. Mehr Schüler bedeuten auch mehr Lehrer und mehr Inventar.

Die alte Kochschule wird abgerissen

Die bisherige Kochschule, die in dem Gebäudeteil gegenüber dem Haupteingang untergebracht ist, wird für die Verpflegung nicht mehr ausreichen. Da dieser Gebäudeteil ohnehin nicht mehr zeitgemäß ist und saniert werden müsste, wird er abgerissen und ganz neu aufgebaut, die Schule bekommt dann eine nagelneue Mensa. Auch mehr Sporträume müssen her, konkret geht es um eine zusätzliche Gymnastikhalle, die zusammen mit weiteren Musikschulräumen und einem Jugendtreff im Obergeschoss der neuen Mensa Platz finden wird.

Die vor rund zwei Jahren vorgestellten Pläne sind soweit gleich geblieben, Änderungen gab es nur im kleinen Rahmen, beispielsweise mit einer neuen Fluchttreppe und weiteren Fahrradstellplätzen. Preislich wird sich in Anbetracht der aktuellen Lage dennoch einiges verändern. „Wir haben versucht, die Preise hochzurechnen“, erklärte der Stadtbaumeister Hartmut Marx im Gemeinderat. „Wenn wir von der aktuellen Baupreisentwicklung ausgehen, ist das eine ganze Menge.“ Mit einem Plus von 1,2 Millionen Euro wird derzeit für das Projekt gerechnet. Zurzeit stiegen die Preise zum Teil pro Quartal um neun bis zehn Prozent, so Marx. „Wir gehen aber davon aus, dass sich das mit Blick auf 2025 sicher etwas einpendeln wird.“

Eines von drei Großprojekten

Die anderen beiden Großprojekte sind die Sanierung und Erweiterung der Realschule und der Neubau Riedwiesensporthalle. An der Sporthalle erfolgte vor wenigen Tagen der Spatenstich. Für den Neubau, der schon seit rund 20 Jahren im Gespräch ist, aber erst jetzt umgesetzt wird, war man ursprünglich von sechs Millionen Euro Baukosten ausgegangen. Die jüngsten Schätzungen belaufen sich auf rund 13 Millionen Euro, in Anbetracht immer weiter steigender Baukosten und Lieferengpässen rechnet die Stadt inzwischen aber eher mit 15 Millionen.

Bei der Realschule war schon vor Corona und dem Krieg in der Ukraine bekannt, dass sie deutlich teurer werden wird als erhofft. Denn in den Wänden war Asbest gefunden worden, was die Sanierung um vieles aufwendiger macht. Zuletzt kam noch eine unvorhergesehene Maßnahme dazu, weil bei den Untersuchungen zur Sanierung schwere Schäden am Betontragwerk festgestellt wurden. Damit liegt die jüngste offizielle Schätzung für die Realschule, nimmt man die Tragwerksarbeiten hinzu, bei mindestens 13 Millionen Euro. Dafür gibt es aber auch zwei Millionen Euro Fördergeld.

Ein kleines Trostpflaster: Das Angebot für die Rohbauarbeiten, das dem Gemeinderat vorgelegt wurde, ist 25 000 Euro günstiger als die bisherige Schätzung. Zu den Aufgaben gehört unter anderem eine bessere Absicherung gegen Erdbeben, die beim Bau des Gebäudes noch nicht vorgeschrieben war. Renningen liegt in der Erdbebenzone I.