Zum Bevölkerungsschutz im Rems-Murr-Kreis gehören Organisationen wie der Malteser Hilfsdienst. Diese werden zurzeit für Aufgaben geschult, die mit Corona zu tun haben.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Katastrophenschutz ist den meisten ein geläufiger Begriff, Bevölkerungsschutz hingegen weniger. Dabei steht dieses Wort sogar auf Einsatzfahrzeugen von Organisationen wie dem Malteser Hilfsdienst. „Diese werden vom Land für den Bevölkerungsschutz gestellt“, sagt der Kreisbrandmeister René Wauro, der im Fall des Falles den Bevölkerungsschutz im Rems-Murr-Kreis leitet. Das Landratsamt ist wie beim Katastrophenschutz als sogenannte untere Verwaltungsebene dafür zuständig.

 

Malteser sind vorbereitet, wenn sie gebraucht werden

„Der Bevölkerungsschutz ist kein eng definierter Begriff wie der Katastrophenschutz“, erklärt Wauro weiter. Deshalb können hier weit mehr Organisationen eingebunden werden. Partner des Landkreises sind hier unter anderem das Rote Kreuz, die DLRG und der Malteser Hilfsdienst, dessen Kreisgruppe zurzeit ihre ehrenamtlichen Helfer schult, sollte es wegen der Corona-Krise zu einem Einsatz kommen. Der Landkreis könne von sich aus diesen Fall ausrufen, müsse sich dazu aber von der übergeordneten Ebene die Genehmigung geben lassen. „Das ist bei uns das Regierungspräsidium in Stuttgart. Darüber ist dann als oberste Behörde im Katastrophenschutz das Innenministerium des Landes zuständig“, so Wauro. „Wir sind darauf vorbereitet, wenn wir gebraucht werden“, sagt Samuel Busch, der Leiter des Einsatzdienstes der Malteser im Rems-Murr-Kreis.

Die Helfer könnten in allen möglichen Bereichen zum Einsatz kommen. „Das könnten Unterstützungseinsätze für die Kliniken sein oder auch logistische Einsätze, zum Beispiel der Transport von Menschen und Material“, sagt Samuel Busch. „Nicht aber als Pfleger, da wir keine pflegerische Ausbildung haben, sondern für den Rettungsdienst geschult sind“, sagt Florian Hambach, der Kreisleiter der Malteser im Rems-Murr-Kreis. Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Kreisverbands betreiben die Rettungswachen in Winnenden-Hertmannsweiler und in Sulzbach an der Murr. Außerdem ist ein Notarztwagen der katholischen Hilfsorganisation am Kreiskrankenhaus in Winnenden stationiert.

Rund 50 ehrenamtliche Malteser könnten in den Einsatz gehen und sind darauf gut vorbereitet. Die meisten seien Einsatzsanitäter oder Rettungssanitäter,. Unter ihnen sind Zug- und Gruppenführer, die im Einsatz das Kommando übernehmen. „Für den Fall eines Einsatzes können die Arbeitgeber beruhigt sein. Für den Ausfall der Ehrenamtlichen erhalten die Betriebe einen finanziellen Ausgleich“, sagt der Kreisbrandmeister Wauro.

Der Online-Unterricht ähnelt einer Video-Konferenz

Die ehrenamtlichen Malteser werden im Moment für spezielle Situationen geschult, die durch die Corona-Epidemie entstehen können. „Zum Beispiel der Transport eines Patienten oder spezielle Hygienemaßnahmen“, sagt Florian Hambach. Allerdings finde der Unterricht online statt, wegen der Infektionsgefahr. „Das ist wie eine Videokonferenz.“

Für die ehrenamtlichen Malteser werden von der Organisation medizinische Schutzmasken, Handschuhe und Schutzkittel zur Verfügung gestellt. Die Malteser hatten bereits vor der „allgemeinen Knappheit“ ihre Bestände noch etwas aufgefüllt. Außerdem ging eine Spende von 10 000 Euro an sie, die sie zum Kauf von Schutzmasken und Kitteln verwenden.

Mit dem Landratsamt als unterer Behörde im Katastrophenschutz seien sie ständig in Kontakt, so Florian Hambach. Sie seien bereit, Aufgaben zu übernehmen. „Welche Art von Aufgaben das wären, weiß wohl noch niemand, da es eine solche Situation in Deutschland noch nie gab“, sagt er.