Manfred Mezger war neuneinhalb Jahre lang Geschäftsführer des Evangelischen Vereins in Bad Cannstatt. Als Ruheständler leitet er derzeit drei Stiftungen und Hilfsprojekte in Afrika. Dort ist sogar eine Schule nach ihm benannt.

Bad Cannstatt - Neuneinhalb Jahre lang hat er als Geschäftsführer des Evangelischen Vereins dessen Geschicke geführt. Im Jahr 2011 ist er in den Ruhestand gegangen. Den Kontakt zu seinem alten Arbeitsplatz hat er nicht verloren. Im Gegenteil. Er ist immer wieder hier, Manfred Mezger. Zuletzt hat er ein Förderprojekt für die Mitarbeiter besucht und an einem anderen Tag beim Evangelischen Verein von seiner großen Afrika-Reise berichtet.

 

Mezger engagiert sich schon seit vielen Jahren in Afrika. Dort war er inzwischen vier Mal, wie er erzählt, im Jahr 2007, dann 2012, 2015 und 2018. Dort hat er zuletzt Hilfsprojekte besucht. Sie waren zu dritt im afrikanischen Frühling unterwegs und haben Projekte der Stiftung des Ehepaars Mezger besucht. Mezger fördert zwei Schulen eines katholischen Ordens, der Teresina Sisters und eine Krankenpflegeschule, ein Waisenhaus und eine Berufsschule der Herrnhuter Gemeinde, der Moravian Church. Es war eine Reise, bei der wir Land und Leute kennengelernt haben und Kontakt mit den Menschen hatten. „Wir haben im Kloster der Teresina Sisters gewohnt“, berichtet er.

Schule nach Mezger benannt

Da sie im afrikanischen Frühling unterwegs waren, war es durchschnittlich etwa 25 Grad warm. Der Besuch der Projekte und die Reise seien sehr erfüllend gewesen, sagt er. Fast drei Wochen lang war er mit einem befreundeten Ehepaar in Tansania unterwegs. Von Daressalaam ging die Reise mit dem Flugzeug ins Landesinnere nach Mbeya zur Moravian Church der Herrnhuter Gemeinde, die ein Berufsschulzentrum aufgebaut hat. Dann folgten die Besuche beim Orden der Teresina Sisters. Diese betreiben in der Region Iringa neben einem großen Krankenhaus eine Krankenpflegeschule, ein Waisenhaus und zwei Internatsschulen. Auch besuchte Mezger die nach ihm benannte Dr. Mezger Secondary School bei Morogoro.

Neben der Förderung der afrikanischen Projekte ist Mezger für drei Stiftungen verantwortlich, neben der eigenen ist es die Maria-Bischoff-Stiftung und als drittes die Diakonie-Stiftung. „Da kommt keine Langeweile auf“. Die Maria-Bischoff-Stiftung gibt es seit 2010 und hat nun kürzlich etwas für die Mitarbeiter des Evangelischen Vereins getan durch ein spezielles Anti-Stress-Programm mit Musik. Über eine Kur ist er auf das Programm gestoßen.

Generell freut er sich, dass der Evangelische Verein so belebt ist. Er sei auch häufig zu den Konzerten im Haus. Auch der Umbau des Pflegeheims, der jahrelangen Stress bedeutete, habe sich gelohnt. Auch positiv sieht er die Begegnungsstätte Die Brücke.

Mit seinen 72 Jahren ist er dankbar, dass er auch gesundheitlich noch so fit ist. „Ich versuche, viel zu gehen“, sagt er. Er liest gerne und kümmert sich zudem um die Finanzen seiner Stiftung, macht dort die Vermögensverwaltung. So ist er rundum aktiv und regelmäßig auch am Cannstatter Leben interessiert und dabei.

In der Seniorenarbeit engagiert

Mezger, der ursprünglich aus Engen im Hegau stammt, hatte 2002 die Nachfolge des Ehepaars Gutheil angetreten. In seine Amtszeit als Geschäftsführer fielen zahlreiche Umbauten und Sanierungen. Der Umbau konnte noch in seiner Dienstzeit abgeschlossen werden. In der Überkinger Straße 42 wurde das Betreute Wohnen eineinhalb Jahre lang von Grund auf saniert, von 2004 bis 2006. Es war der erste Schritt für die nachfolgenden Umbauten. In der Wilhelmstraße wurden beim Betreuten Wohnen alle Fenster erneuert. So freut sich Mezger heute, wie sich der evangelische Verein positiv entwickelt habe.

Manfred Mezger wohnt seit 26 Jahren in Baltmannsweiler im Schurwald und fühlt sich dort auch sehr wohl. Er ist in seinem Wohnort seit langer Zeit ehrenamtlich in der Seniorenarbeit engagiert: „Senioren und deren Angehörige berate ich bei Fragen zum Wohnen im Alter und zur Pflegeversicherung und halte entsprechende Vorträge. Außerdem leite ich den großen Arbeitskreis „Ruheständler“ der evangelischen Kirchengemeinde Hohengehren.“ Somit kann der rüstige 72-Jährige noch heute an vielen Stellen sein Fachwissen einbringen sowohl hierzulande als auch in Afrika.