In mehreren Bundesländern spitzt sich die Situation bei den Blutkonserven zu. Es drohen Engpässe bei der Versorgung der Patienten. Wie sind die Bestände im Südwesten?

Baden-Württemberg: Florian Dürr (fid)

Blut ist für viele Patienten überlebenswichtig – ob nach Unfällen oder bei Operationen. Doch gerade daran mangelt es derzeit und das gleich in mehreren Bundesländern. In Nordrhein-Westfalen ist die Situation besonders angespannt, der Lagerbestand weist nur noch so viele Blutkonserven aus, wie die Krankenhäuser an einem Tag benötigen. Auch in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen spitzt sich die Lage zu. Und in Baden-Württemberg?

 

Zwei Gründe für den derzeitigen Mangel an Blutspenden

„Bei uns ist es noch nicht so kritisch“, sagte ein Sprecher des Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unserer Zeitung. Der Lagerbestand betrage im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen nicht nur einen Tag, sondern 2,2 bis 2,4 Tage. Optimal sei das nicht, das Ziel sei ein Lagerbestand für 3,5 bis 4 Tage. Der Sprecher warnte deshalb: „Wir könnten die rote Linie erreichen, wenn nicht so viel Blut gespendet wird, wie wir benötigen.“ Weil die Blutkonserven nicht allzu lange gelagert werden können, seien die Blutspendedienste auf ständige Blutspenden angewiesen. „Es hat aber zum Glück noch nie einen Tag gegeben, an dem gar nicht gespendet wurde“, beruhigte der Sprecher.

Zwei Gründe gebe es für den derzeitigen Mangel an Blutkonserven: Zum einen hätten die regelmäßigen Blutspender die Weihnachtsferien genutzt, um zu verreisen, zum anderen seien viele erkältet. „Aber Blutspender müssen gesund sein“, sagte der Sprecher. Neu ist die Mangelsituation für die Blutspendedienste nicht: Auch in den Sommerferien etwa kämen weniger Menschen zum Blutspenden als zu anderen Zeiten des Jahres.

Doch da könnten sich die Bundesländer untereinander aushelfen, weil die Ferien im Sommer nicht überall in Deutschland zur selben Zeit stattfinden. „Aber die Weihnachtsferien liegen in allen Bundesländern gleich“, sagte der Sprecher. Zudem ziehe sich auch die Erkältungswelle durch ganz Deutschland. „Da können wir nicht aushelfen.“