Der US-Bundesstaat New York hat den Online-Handelsriesen Amazon wegen des Vorwurfs verklagt, Lagerarbeiter nicht ausreichend vor dem Coronavirus geschützt zu haben. Die Vorwürfe gehen aber noch weiter.

New York - Der US-Bundesstaat New York hat Klage gegen Amazon eingereicht wegen angeblich unzureichender Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter in der Coronavirus-Pandemie. Der weltgrößte Online-Händler habe durch das Versäumnis, für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen, gegen Arbeitsrecht im Bundesstaat verstoßen, teilte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James am Mittwoch mit.

 

Die Vorwürfe gehen noch weiter. Der Konzern von Multimilliardär Jeff Bezos wird in der Klage auch beschuldigt, Mitarbeiter widerrechtlich gefeuert und diszipliniert zu haben, die gegen die Arbeitsbedingungen protestiert hatten. „Amazon hat den Profit über die Menschen gestellt“, sagte James. Während der Konzern in der Krise Milliarden gemacht habe, hätten Mitarbeiter Sicherheitsrisiken ertragen müssen.

Konzern weist Vorwürfe zurück

Das Unternehmen wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber US-Medien zurück. Der Konzern kümmere sich „zutiefst“ um die Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter. Amazon war vergangene Woche bereits seinerseits gegen James vor Gericht gezogen, um ihre Klage zu verhindern. Die Staatsanwältin überschreite ihre Befugnisse, die Regulierung der Arbeitsplatzsicherheit stehe ihr nicht zu.

Amazon war unter anderem im April 2020 wegen der Kündigung eines Mitarbeiters in die Kritik geraten, der eine Protestaktion mit gestartet hatte, weil der Konzern Beschäftigte in Staten Island angeblich unzureichend vor dem Coronavirus geschützt habe. Dem Mann sei gekündigt worden, weil er gegen Quarantäne-Auflagen verstoßen und dadurch Kollegen gefährdet habe, hielt Amazon dagegen.