Das Marienplatzfest zieht auch 2015 wieder Tausende an. Die Hitze tut dem keinen Abbruch – denn Organisator Reiner Bocka hat entsprechend vorgesorgt und den Marienplatz zum Kneipp-Zentrum ausgebaut.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

S-Süd - Stuttgart - Am frühen Samstagabend liegt der Platz vor der Bühne im Schatten. Das Publikum lauscht entspannt der Livemusik der Leipziger Band Malky, die ihre Musik als Gothic Soul Pop beschreibt. Der eine oder andere Zuschauer tanzt sogar. Und das, obwohl das Marienplatzfest in diesem Sommer einen Hitzerekord verzeichnen kann. Ein Thermometer findet sich zwar keines am Marienplatz, aber gefühlt hat es 35 Grad im Schatten – und weitere fünf Grad extra in der Sonne, die sich zwar langsam hinter den Häusern versteckt, aber immer noch Schweiß über die Stirn perlen lässt.

 

Hauptsache die Gäste fühlen sich wohl

Eine willkommene Abkühlung sind da die angebohrten Wasserschläuche, die quer über den Marienplatz verlegt wurden; die kleinen Wasserfontänen kühlen sowohl die steinernen Bodenplatten als auch die nackten Beine der Besucher. „Das Wasser von unten wirkt wie eine Kneippkur“, sagt Reiner Bocka vom Organisationsteam. Wie viel Wasser an den vier Tagen des Fests in die Gullys fließt, darüber kann er nur spekulieren. „Das spielt keine Rolle, Hauptsache ist doch, dass sich die Besucher hier wohlfühlen.“

Die Stimmung auf dem Marienplatz ist entspannt, wie auch schon in den vergangenen Jahren. „Wir haben ein Auge darauf, dass es ruhig bleibt“, sagt Bocka. Das Marienplatzfest fand am Wochenende bereits zum vierten Mal statt, vier Tage lang wurde gefeiert, gegessen und getrunken. Die Mischung aus Livemusik, Künstlern, DJs und Essensständen mit internationalen Köstlichkeiten zieht die Menschen alljährlich zu Tausenden auf den Marienplatz. „Die Musik bringt die Leute zusammen, sie verbindet“, sagt Bocka. Die Musik sei es auch, die die Leute herlockt, denn „man hört sie im ganzen Stuttgarter Süden“, so Bocka.

1000 Kopfhörer für die Silent Disco

Der Lärm und die Beschwerden der Anwohner seien immer ein Thema. „Wir wünschen uns, für die vier Tage den Raum zu bekommen, die Menschen durch Musik zusammenzubringen“, sagt der Organisator. Es gibt Ruhepausen, die eingehalten werden, die Livemusik wird nur bis 22.30 Uhr gespielt. Danach gibt es an drei von vier Tagen bis zum Veranstaltungsende zwischen Mitternacht und 1 Uhr eine Silent Disco. Die Besucher können dabei über Kopfhörer der von den DJs aufgelegten Musik lauschen. „Die Kopfhörerparty wird immer beliebter“, sagt Bocka. Vor vier Jahren habe man mit 300 Kopfhörern angefangen, in diesem Jahr wegen der großen Nachfrage auf 1000 Stück aufgestockt.

Gerade aufgrund von Anwohnerbeschwerden steht das Marienplatzfest immer wieder auf der Kippe. Eine Verlegung möchten die Organisatoren nicht. „Wir alle wohnen und arbeiten im Süden, es liegt uns am Herzen, das Fest auch weiterhin hier zu veranstalten“, wünscht sich Bocka.