Mark Milley bezeichnet eine militärische Konfrontation mit Russland und China als weder unvermeidbar noch unmittelbar bevorstehend. Die Hintergründe.

US-Generalstabschef Mark Milley hat eine militärische Konfrontation mit Russland und China als weder unvermeidbar noch unmittelbar bevorstehend bezeichnet. Seit 80 Jahren habe es keinen Krieg zwischen Großmächten gegeben, sagte der hochrangigste Offizier der amerikanischen Streitkräfte am Donnerstag bei einer Anhörung vor einem Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses zum Wehretat für das Fiskaljahr 2024. Um einen solchen Konflikt auch künftig zu verhindern, müsse das US-Militär das stärkste der Welt bleiben, so Milley weiter.

 

China bleibe langfristig die größte Herausforderung für die USA. Das asiatische Land strebe innerhalb der nächsten zehn Jahre die Vorherrschaft im Westpazifik und Asien an. Bis 2049 wolle China bezüglich seiner militärischen Fähigkeiten die USA überflügeln, erklärte Milley. 2049 ist für die Kommunistische Partei Chinas ein symbolträchtiges Jahr, dann jährt sich die Gründung der Volksrepublik China zum 100. Mal. Mit seinen Handlungen bewege sich China in Richtung Konfrontation und einen möglichen Konflikt mit seinen Nachbarn und möglicherweise den USA, warnte Milley.

US-Regierung hofft auf höheres Verteidigungsbudget

Auch Russland sei eine „akute Bedrohung“ und bleibe „sehr gefährlich“, betonte der US-Generalstabschef. Sowohl China als auch Russland hätten die Mittel, die Interessen der USA und die Lebensweise der Amerikaner zu bedrohen.

Die US-Regierung erhofft sich vom Kongress Zustimmung für ein Verteidigungsbudget in Höhe von 842 Milliarden US-Dollar (knapp 780 Milliarden Euro). Das seien 26 Milliarden US-Dollar mehr als in diesem Jahr und 100 Milliarden Dollar mehr als 2022, hieß es in einer Pressemitteilung des Pentagon. Die Höhe des Wehretats sei vor allem durch die „ernste strategische Konkurrenz mit der Volksrepublik China“ getrieben, so Verteidigungsminister Lloyd Austin bei der Anhörung im Repräsentantenhaus.