Der Sportartikelhersteller Nike hat ein Startup aus New York verklagt. Die Künstler hatten zusammen mit dem Rapper Lil Nas X einen „Satan-Schuh“ entworfen – und sich offenbar unerlaubt am Nike-Design bedient.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Stuttgart - Diese düstere Marketing-Aktion war wohl vorher nicht abgesprochen: Der Sportartikelhersteller Nike zieht gegen das New Yorker Startup MSCHF vor Gericht, das zusammen mit US-Rapper Lil Nas X die sogenannten Satan-Schuhe auf den Markt gebracht hat.

 

Nike wirft dem Künstler-Kollektiv aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn vor, Markenrechte mit dem Redesign eines Nike-Schuhs verletzt zu haben. Als Vorlage für den Satan-Schuh hat sich MSCHF am Modell Air Max 97 bedient und unter anderem auch den Swoosh als Logo dort belassen. Doch Nike will mit der Aktion mehreren Medienberichten zufolge nicht in Verbindung gebracht werden.

Die schwarzen Schuhe sind in einem düsteren Look gestaltet: Ein Pentagram-Anhänger aus Bronze baumelt an den Schnürsenkeln, die Teufelszahl 666 ist in roten Lettern aufgedruckt und in der Sohle schwimmt eine rote Flüssigkeit, die nach Angaben des Herstellers aus 66 Milliliter Tinte und einem Tropfen Menschenblut besteht. Nach Angaben der „New York Times“ haben Mitarbeiter von MSCHF das Blut für die Schuhe gespendet.

Ein Paar für 1018 Dollar

Laut „Business Insider“ befürchtet Nike, dass Kunden möglicherweise irritiert sind und den Sportartikelhersteller mit Satanismus in Verbindung bringen könnten. Den Gerichtsakten zufolge hat Nike die Klage vor einem New Yorker Bezirksgericht eingereicht. Darin heißt es, dass Nike die Satan-Schuhe weder genehmigt noch zugelassen habe. Es gehe darum, „die Kontrolle über die Marke zu behalten, das geistige Eigentum zu schützen und die Verwirrung und Verwässerung des Marktes aufzuklären, indem man die Dinge richtigstellt“.

Ein Paar Satan-Schuhe kostet 1018 Dollar, was umgerechnet etwa 870 Euro entspricht. Der Dollar-Preis ist ein Verweis auf Kapitel 10, Vers 18 im Lukas-Evangelium der Bibel. Die Textstelle lautet: „Er aber sagte zu ihnen: ‚Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen’.“ Nach Angaben von MSCHF sind alle 666 produzierten Schuhpaare bereits ausverkauft.

MSCHF gelangt mit provokanten Aktionen immer wieder in die Schlagzeilen. Bereits vor zwei Jahren verkaufte die Firma „Jesus-Schuhe“, ebenfalls im Nike-Look. In der Sohle dieser Schuhe schwappten jeweils 60 Milliliter Weihwasser aus dem Fluss Jordan umher. Die Firma sicherte sich außerdem zahlreiche Websites für die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2024, veröffentlichte ein fluchendes Hundehalsband und stellte Kochvideos für Disney-Figuren ins Netz.