Aus der historischen Zehntscheuer in Waldenbuch soll eine Markthalle mit lokalen und nachhaltigen Produkten werden. Nun sucht man nach einem Investor für die Idee.

In der Waldenbucher Innenstadt soll ein neuer Publikumsmagnet entstehen. Nach intensiven Beratungen kommt die Arbeitsgruppe Zehntscheuer zu dem Ergebnis: Eine Markthalle mit lokalen, nachhaltigen und hochwertigen Produkten hat das größte Potenzial, um zusätzliche Kunden für den Besuch in der pittoresken Schönbuchstadt zu begeistern. Voraussetzung dafür ist allerdings die erfolgreiche Suche nach einem Investor für das sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Gebäude, das sich im Besitz der Stadt befindet.

 

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Mit der Empfehlung für die Verkaufsfläche auf der Achse Zehntscheuer, Stadtmühle und Backhaus folgt die Kommune dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, die sich bei der Einwohnerversammlung Anfang März ebenfalls mehrheitlich für die Markthalle ausgesprochen hatten. Als alternative Konzepte standen neue Räume für die Stadtbücherei sowie Mietbüros zur Abstimmung.

Der Waldenbucher Bürgermeister Michael Lutz stellte klar, dass in erster Linie praktische und finanzielle Erwägungen in die aktuelle Empfehlung eingeflossen seien. Der von vielen Stadträten bevorzugte neue Bücherei-Standort hätte die Stadtkasse deutlich überfordert.

Lokaler Betreiber hat Interesse angemeldet

Nun sind also externe Investoren gefragt, die das auf 3,5 Millionen Euro geschätzte Sanierungsprojekt stemmen und auf 600 Quadratmetern Fläche mit einer Markthalle beleben sollen. Erste Kontakte mit einem Interessenten gab es bereits. „Aufgrund der aktuellen Entwicklungen seit dem 24. Februar in der Ukraine hat er sich aber bis auf Weiteres wieder zurückgezogen“, berichtete Michael Lutz. Mittlerweile habe ein lokaler Betreiber Interesse angemeldet. „Wir werden gemeinsam die Suche zielgerichtet fortführen“, erklärte der Waldenbucher Bürgermeister.

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Auch über die Schaffung zusätzlicher Park-Möglichkeiten will man sich weiterhin Gedanken machen. Ein 147 Quadratmeter großes Grundstück nicht weit entfernt im Neuen Weg hat die Stadt bereits erworben. Ob das Engagement und die örtlichen Bedingungen einen Investor überzeugen können, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. „Wir haben ausreichend Zeit, um die Dinge in Ruhe anzugehen“, betonte der Bürgermeister Michael Lutz. Er weiß aber auch: „Durch die politische Lage und die Entwicklung der Baukosten ist die Situation nicht einfacher geworden.“