Markus Söder kann sich eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene gut vorstellen. Bayerns Ministerpräsident sieht vor allem den Klimaschutz als zentrale Aufgabe der Bundesregierung in den kommenden Jahren.

München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wirbt für eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene. „Es wäre ein spannendes Zukunftsteam, das Inspiration bieten könnte, weil es die ganz große Frage unserer Zeit in den Blick nimmt: die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie“, sagte Söder laut Vorabmeldung vom Mittwoch dem „Stern“. Die Parteien seien bereits „nah dran an einer solchen Kooperation“. Viele Menschen hätten Sympathien dafür.

 

Die Koalition von Union und SPD werde dagegen lediglich als „Krisenteam“ akzeptiert, sagte Söder. Ausdrücklich lobt der CSU-Chef das Verhalten der Grünen bei der Bewältigung der Corona-Krise: Sie seien „ein verlässlicherer Partner als viele andere Parteien“ gewesen.

Abfuhr für die FDP

Eine Abfuhr erteilte Söder der FDP. Auf die Frage, ob die Liberalen in Form einer „Jamaika“-Koalition an einem schwarz-grünen Bündnis beteiligt sein sollten, sagte er: „Weniger Partner machen eine Regierung stabiler als viele. Mehr Köche machen den Brei nicht unbedingt genießbarer.“ 

Als zentrale Herausforderung einer neuen Bundesregierung nannte Söder die Erderwärmung: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir beim Klimaschutz noch mehr tun müssen.“ Nötig sei etwa eine „große Wasserstrategie“. Deutschland habe dieses Thema „noch nicht richtig auf der Agenda“.

Zu möglichen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur sagte Söder: „Ich bin als Parteichef und Ministerpräsident eigentlich politisch ausbefördert.“ Die CDU habe in dieser Frage „das Initiativrecht“, er werde gemeinsam mit dem neuen CDU-Chef Armin Laschet einen Kanzlerkandidaten vorschlagen.