Der Maskenskandal schadet der CDU vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, untergräbt das Vertrauen in das Corona-Krisenmanagement weiter und belastet den politischen Betrieb insgesamt. Ein Kommentar.

Berlin - Die Empörung ist zu Recht groß. Wenn zwei Bundestagsabgeordnete der Union mehr als üppige Provisionen für die Vermittlung von Geschäften mit Schutzmasken kassiert und damit Profit aus der Coronakrise geschlagen haben, ist das durch nichts zu entschuldigen und kann nur den sofortigen Rückzug von allen Ämtern zur Folge haben. Der politische Schaden, den der CSU-Mann Georg Nüßlein aus Günzburg und der Mannheimer CDU-Parlamentarier Nikolas Löbel angerichtet haben, wird freilich auch damit nicht so schnell zu reparieren sein.

 

Es ist ein Desaster auf allen Ebenen. Für die CDU, die kürzlich noch von Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz träumte, dann aber Gegenwind in Umfragen verspürte, könnte der Maskenskandal nun das Aus aller Hoffnungen für nächsten Sonntag bedeuten. Für die größte Regierungsfraktion in Berlin kommt die Affäre zu einer Zeit, da die Coronapolitik des Bundes so stark in der Kritik steht wie noch nie. Nicht zuletzt untergräbt die persönliche Bereicherung in der größten Krise dieser Generation das Vertrauen in den politischen Betrieb insgesamt. Für alle, die sich unermüdlich und redlich für die Überwindung der Pandemie einsetzen, sind es besonders bittere Tage.

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