In Paraguay kommt es zu einem spektakulären Gefängnisausbruch. Nicht weniger als 75 Häftlingen gelingt die Flucht durch einen Tunnel. Die meisten davon sind Mitglieder eines mächtigen Verbrechersyndikats.

Pedro Juan Caballero - Bei einem Massenausbruch sind 75 Häftlinge aus einem Gefängnis in Paraguay getürmt. Die Gefangenen hätten einen Tunnel gegraben und seien aus der Haftanstalt von Pedro Juan Caballero an der Grenze zu Brasilien geflohen, teilte die Staatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes am Sonntag mit. Bei den meisten der Geflohenen handelt es sich laut einem Bericht der Zeitung „ABC Color“ um Angehörige des mächtigen brasilianischen Verbrechersyndikats Primer Comando da Capital (PCC).

 

Viele brasilianische Gangs sind in Paraguay aktiv. Das Land gilt als einer der größten Marihuana-Produzenten Lateinamerikas. Die Droge wird größtenteils in die Nachbarländer Brasilien, Uruguay und Argentinien geschmuggelt.

Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, um zu klären, wie es zu der spektakulären Massenflucht kommen konnte. „Zuerst kümmern wir uns darum, die Geflohenen wieder festzunehmen und dann kümmern wir uns um die Verantwortlichen für diesen Ausbruch“, sagte Generalstaatsanwältin Sandra Quiñónez. „Wir werden sofort Ermittlungen einleiten, denn es gab ein korruptes Netzwerk, das diese Flucht ermöglicht hat. Es kann nicht sein, dass jemand in deinem Haus einen Tunnel gräbt und du nichts mitbekommst.“