Der Stuttgarter Jude Max Helfer, ein angesehener Kaufmann und Vater von zwei kleinen Mädchen, wird 1938 ins Niemandsland an der polnischen Grenze abgeschoben. Er überlebt die „Polenaktion“ der Nazis nicht.

Max Helfer war stolz auf das Eiserne Kreuz, das ihm für seine Verdienste im Ersten Weltkrieg verliehen wurde. 1933, einige Monate nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, erlebt der Stuttgarter seinen ersten Schock: „Juden unerwünscht“ steht auf der Ladentür seines Friseurs in Obertürkheim. Dabei ist Helfer, der in dem Stadtteil wohnt und ein kleines Kaufhaus betreibt, dessen bester Kunde. Der Kaufmann legt Wert auf ein gepflegtes Äußere. Wegen seines starken Bartwuchses lässt er sich fast täglich dort rasieren. Meist ziert eine gepunktete Fliege seinen Hals. Im Kleiderschrank in seiner Wohnung in der Uhlbacher Straße 88 hängt davon eine größere Sammlung.