Der Zulieferer PWO aus dem badischen Oberkirch beklagt, dass Autobauer meist sehr kurzfristig ihre Bestellungen reduzieren. Dies führt zu gravierenden Problemen.

Stuttgart - Die Engpässe bei Halbleitern kombiniert mit steigenden Preisen bei Rohstoffen treiben manchmal ungeahnte Blüten. Die aktuelle Lage führe „tendenziell zu überhöhten Ankündigungen von Mengenabrufen entlang der gesamten Lieferkette“, teilt der Autozulieferer PWO im badischen Oberkirch mit. Grund dafür ist, das alle Marktteilnehmer bestrebt seien, die „eigenen Versorgungsrisiken zu reduzieren“, heißt es bei PWO. Doch dies stelle alle Beteiligten vor zusätzliche Probleme.

 

Das Geschäft der Zulieferer

Traditionell haben Autozulieferer langfristige Verträge mit den Herstellern. Normalerweise steht im Vorfeld fest, wie viele Teile ein Kunde pro Woche oder Monat benötigt. Wichtig ist dies, weil der Zulieferer schließlich seine Prozesse planen muss. Doch wenn jetzt hohe Abrufzahlen angekündigt und dann die Abrufzahlen meist erst sehr kurzfristig zum Produktionstermin nach unten korrigiert, führt dies zwangsweise zu „permanent notwendigen Anpassungen bei den Produktionsmengen“, teilt PWO mit. Bei den Abläufen in den Fabriken führe dies naturgemäß zu Ineffizienzen, so PWO. Aktuell sei es deshalb nicht möglich den Verlauf des vierten Quartals verlässlich abzuschätzen, teilt PWO weiter mit.

Umsatz schnellt in die Höhe

Auch bei PWO sei es zu erheblichen Produktionskürzungen und auch „massiven Kostensteigerungen“ gekommen. Dennoch sieht sich der Hersteller von Komponenten um die Sicherheit im Auto zu erhöhen, nach neun Monaten auf Kurs. Der Umsatz schnellte in dieser Zeit um 20 Prozent auf knapp 310 Millionen Euro in die Höhe. Unter dem Strich konnte wieder ein positives Ergebnis ausgewiesen werden. Der Überschuss lag bei 11,5 Millionen Euro, nach minus 7,6 Millionen Euro im Vorjahr. Weil das Neugeschäft erfreulich läuft, sollen die Standorte in Tschechien und Mexiko ausgebaut werden.