Mathe macht nur wenigen Schülern Spaß. Kein Wunder, dass sich auch die Hochschulen schwer tun, mit diesem Studienfach ihre Hörsäle zu füllen, meint Redakteurin Inge Jacobs.

Stuttgart - Es kann niemanden verwundern, dass Versicherungen, Banken und Industrie händeringend Mathefachleute suchen. Es werden einfach zu wenige ausgebildet. Dabei tun die Hochschulen schon einiges, um junge Leute für so ein Studium zu interessieren – sei es in Form von Schnupperstudien, sei es als Schülerwettbewerbe. Doch damit nicht genug, haben sie auch Förderprogramme aufgelegt, um Studienanfänger erst mal auf Kurs zu bringen – seien es Brückenkurse, seien es Zusatzsemester.

 

Das ist gut so, aber auch dringend notwendig. Denn vielen Schulabsolventen fehlen in Mathe wichtige Grundlagen, wie an den Hochschulen festgestellt wird. Trotz dieser Zusatzmaßnahmen gelingt es offenbar nicht in ausreichendem Maß, die hohe Abbrecherquote nach unten zu drücken. Nur rund die Hälfte aller Anfänger schließt das Mathestudium auch ab.

Das neue Studienprogramm verlangt den Teilnehmern einiges ab

Man darf gespannt sein, wie das neue Studienprogramm namens Mathe hoch zwei an der Hochschule für Technik angenommen wird. Denn es verlangt den Teilnehmern ein durchaus ordentliches Pensum ab: an Arbeit, an Selbstorganisation, an Durchhaltevermögen. Aber es könnte durchaus auch motivierend wirken – zum einen, weil die Werkstudierenden sich durch ihre Tätigkeit ein Zubrot verdienen, zum anderen, weil sie schon früh erfahren, wie sie das Gelernte anwenden können, dabei von Profis unterstützt werden. Nicht zuletzt winkt ihnen ein Job in einem Unternehmen, das ihre Arbeitskraft schätzt.

Klar ist aber auch: dieses Programm ist nichts für die Masse. Es ist eher ein Instrument, um leistungsstarke Studierende an Hochschule und Unternehmen zu locken. Um massenhaft mehr Begeisterung für Mathe hervorzubringen, müsste man das Fach bereits Schülern besser vermitteln.