McDonald’s erhöht die Preise bei den Klassikern Cheese- und Chickenburger. Sind die steigenden Lebensmittelpreise der Grund oder will McDonald’s etwas verbergen? Diese Frage hat sich Schülerin Rui Wang bei der StZ-Aktion „Schüler machen Zeitung“ gestellt.

Stuttgart - Golden prangt das wohlbekannte Markenzeichen des amerikanischen Fast-Food-Königs. Golden strahlen uns die knusprigen Pommes aus der Werbung entgegen. Die Farbe von McDonald’s gleicht dem des begehrten Edelmetalls, das wahrscheinlich bald benötigt wird, um dort ein vernünftiges Essen zu erhalten. Doch gute Qualität fordert schließlich auch ihren Tribut, oder nicht?

 

Immerhin protzt das Unternehmen mit seinen genauen Lebensmittelkontrollen und garantiert den höchsten Qualitätsstandard bei seinen Produkten, angeblich soll allein das Fleisch für den Hamburger 45 Prüfungsschritte durchlaufen. Auch der neulich bekannt gewordene Lebensmittelskandal um Pferdefleisch bereitet McDonald’s keine Sorgen, da man zu den Lieferanten bereits eine jahrelange, vertrauensvolle Beziehung habe und das Fleisch aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Dänemark bezogen werde und nicht aus den osteuropäischen Ländern, von wo das Pferdefleisch stammte. Trotz aller Beteuerungen liest man im Internet Beschwerden über kuriose Funde in Burgern und Nuggets, wie etwa Knochenstücke. An dieser Stelle weist McDonald’s auf die Schwächen der heutigen Technik hin, die selbst bei den hochmodernen Methoden des Konzerns auftreten, und bittet, bei solchen Fällen auf diese Tatsache Rücksicht zu nehmen und sich an das Restaurant oder an das Unternehmen direkt zu wenden.

All diese Beweise für die gute Qualität haben jedoch auch buchstäblich ihren Preis, denn schließlich wurden die Preise der beiden Klassiker Cheeseburger und Chickenburger von einem Euro auf 1,19 Euro erhöht, so dass für unvorbereitete Besucher am Stuttgarter Hauptbahnhof, zu denen auch ich selber gehörte, kein vernünftiges Mittagessen aus einem ohnehin schon unvernünftigen Essen heraussprang.

Keinen einheitlichen Preis

Auch wenn der Pressesprecher von McDonald’s Deutschland beteuert, dass die Restaurants die Preise selber bestimmen und es somit keinen einheitlichen Preis gibt, kommt auch er nicht umhin zuzugeben, dass der Preis des Cheeseburgers im Durchschnitt angestiegen ist. Doch dies sei auf „allgemein steigende Kosten für Zutaten und Energie“ zurückzuführen, und es sei in vielen Restaurants „notwendig“ geworden, bedauert der PR-Mann, „auch wenn wir den Cheeseburger lange Zeit ganz besonders preiswert anbieten konnten“. Jedoch versicherte er mir, dass die „gute Qualität‘‘ des Burgers ,,unverändert‘‘ bleibe. Um dies nochmals zu unterstreichen, nannte er mir als Beweis die Tatsache, dass das Rindfleisch für den Cheeseburger immer noch „zu 100 Prozent aus Deutschland‘‘ stammt.

Doch stimmt das wirklich? Ich persönlich denke eher, dass man einfach mehr Gewinn erzielen möchte. Auf meine Frage hin, ob der gute alte McDonald’s ohne diesen Preisanstieg nicht mehr genug Gewinn macht, wird leider keine Rückmeldung gegeben. Man müsste doch meinen, dass „Mäggi“ Wert drauf legt, Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Doch offenbar ist selbst das Schweigen für den Fast-Food-König Gold.