Mäzenin, Muse, Machtmensch: Mechthild von der Pfalz ist eine der außergewöhnlichsten Frauen des Spätmittelalters, wie eine bemerkenswerte Ausstellung im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv zeigt.

Stuttgart - Tochter des Kurfürsten Ludwig III. von der Pfalz, immerhin die Nummer zwei im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Gemahlin des württembergischen Grafen Ludwig und – nach dessen Tod – des österreichischen Erzherzogs Albrecht VI. – immerhin der Bruder des Kaisers. Und schließlich Mutter der Lichtgestalt Württembergs: Eberhard im Barte. Doch Mechthild von der Pfalz (1419–1482) ist mehr als nur die Summe ihrer dynastischen Verbindungen, mehr als Tochter, Ehefrau und Mutter. Der Dichter Oswald von Wolkenstein besingt sie, da ist das „schön kindichin wolgetan“ gerade neun Jahre alt. Wolkenstein wird nicht der Einzige bleiben, der sie preist.